Leverkusen Rat beschließt für Hitdorf das Verschönerungsprogramm

Leverkusen · Bürgermeister Gerd Wölwer (Grüne) platze am Montag der Kragen. In der Stadtratssitzung hatte sich ausnahmsweise nicht Bürgerlisten-Fraktionschef Erhard T. Schoofs, sondern sein Kollege Karl Schweiger in Rage geredet. So sehr. dass Wölwer ihm mit den Worten: "Über was Sie hier sprechen gehört in den nicht-öffentlichen Teil. Ich entziehe Ihnen hiermit das Wort", den Mund verbot.

Diesem minidramatischen Höhepunkt vorausgegangen war ein Thema, bei dem sich Schoofs schon im Finanzausschuss eine Woche zuvor heiß geredet hat: das IHK Hitdorf. In der Langfassung steckt dahinter das Integrierte Handlungskonzept für Hitdorf, ein Projekt, bei dem es um die mit Landesmittel geförderte Attraktivierung des Stadtteils in verschiedenen Bereichen wie Hafenverschönerung, soziale Angebote etc, geht (wir berichteten).

Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte den Tagesordnungspunkt in der Sitzung ans Ende der Tageordnung geschoben, falls "es da in Bereiche geht, die nicht öffentlich sind". Erhard Schoofs wiederholte - in gemäßigteren Worten - im Rat nochmal, was er bereits im Finanzausschuss kritisiert hatte; "Es kann nicht sein, dass der Dachverband mit einer Konkurrenz, nämlich der Villa Zündfunke, versehen wird. Bei der Villa gibt es zum Beispiel keine Parkplätze, die Sicherheitsfrage ist nicht geklärt." Schoofs meint, bei Hitdorf wird beim Dachverband Hitdorfer Vereine ("finanziert fast alles selbst") und der Villa Zündfunke (darüber wird ein Füllhorn ausgegossen") von der Stadt mit zweierlei Maß gemessen. Andreas Eckloff (CDU) stieß in die selbe Kerbe: "Das IHK bringt viele gute Dinge, aber bei der Villa mus man sich fragen, was die Unterstützung einer privaten Sache für den Bürger bringt." Ursula Behrendt (CDU) hatte gleich zu Anfang dieser Diskussion vorbeugen wollen: "Manche Leute wollen nicht, dass in Hitdorf etwas passiert."

Der Rat ließ sich von Schoofs und Co. nicht irritieren - die Umsetzung des Konzepts für Hitdorf wurde mit 41 Ja- zu vier Nein-Stimmen verabschiedet. Die Verwaltung stellt bis Jahresende einen Antrag auf "Neuaufnahme in das NRW-Stadterneuerungsprogramm 2016.

(RP)
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