Leverkusen Programmkinos hoffen auf neue Zuschüsse

Leverkusen · Neue Fördergelder ermöglichen es dem "Scala Cinema" und dem "Kommunalen Kino" der Volkshochschule (VHS) Leverkusen, besondere Filme zu zeigen, deren Vorführungen nicht unbedingt von den Eintrittsgeldern gedeckt werden. "Das können zum Beispiel künstlerisch wertvolle Werke sein oder auch solche, die im Sinne der Programmvielfalt gezeigt werden sollten", erklärt Ute Mader, die das Programm des "Kommunalen Kinos" in Wiesdorf mitgestaltet.

 Thomas Schöneborn vom "Scala Cinema" in Opladen und Ute Mader vom "Kommunalen Kino" im Forum arbeiten schon lange zusammen.

Thomas Schöneborn vom "Scala Cinema" in Opladen und Ute Mader vom "Kommunalen Kino" im Forum arbeiten schon lange zusammen.

Foto: Ralph Matzerath

Weil sich die beiden Programmkinos jetzt zu einem Mininetzwerk zusammengeschlossen haben und dem Netzwerk der "Europa Cinemas" beigetreten sind, stehen ihnen die finanziellen Zuschüsse künftig offen. In welcher Höhe, ist allerdings unklar. "Maximal sind es 20.000 Euro pro Jahr für uns beide zusammen, aber das werden wir nicht schaffen", sagt Thomas Schöneborn, der das "Scala Cinema" in Opladen seit sieben Jahren betreibt. Das Netzwerk fördere den europäischen Film, der angesichts zahlreicher Hollywood-Blockbuster häufig zu kurz komme.

"Schon jetzt wollen 60 bis 70 Prozent unserer Besucher deutsche oder europäische Filme sehen", berichtet Schöneborn. Im "Kommunalen Kino" sind es laut Ute Mader sogar fast 90 Prozent der Zuschauer. Beide Kinos zusammen kommen pro Jahr auf gut 30.000 Besucher. "Das ist auch die Mindestgrenze, um Mitglied in dem Netzwerk zu werden", sagt die VHS-Mitarbeiterin. Knapp 1000 Kinos aus 42 Ländern seien darin seit 1992 organisiert.

Das "Kommunale Kino" und das "Scala Cinema" arbeiten seit mehreren Jahren zusammen. So spielt das "Kommunale Kino" im Forum Originalfassungen von Filmen, die das "Scala" in der deutschen Fassung zeigt. Dokumentar- und Kinderfilme werden wechselnd in beiden Häusern gezeigt und ausgetauscht, um die Fixkosten zu reduzieren. Schulvorstellungen werden koordiniert, um für die Schulen kurze Wege zu ermöglichen. Thematische Festivals werden in beiden Häusern veranstaltet, betonen Mader und Schöneborn. Mit der Aufnahme in das Netzwerk "Europa Cinemas" intensiviere man die Zusammenarbeit.

"Heute ist der Markt nicht mehr so vorhersehbar wie früher", sagt Mader. Zum Beispiel hätte niemand erwartet, dass "Monsieur Claude" ein solcher Erfolg werden würde. 72 Wochen lief der Film im "Scala" "Er hat mir drei Mal so viele Zuschauer gebracht wie der neue James Bond, den ich nach sechs Wochen absetzen konnte", berichtet Schöneborn. Neuer Hoffnungsträger ist nun der türkische Film "Mustang".

(sug)
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