Prinzenproklamation Prinz Peter III. zeigt in Leverkusen eine großartige Schau

Leverkusen · Leverkusens neuer Prinz Peter III. inszenierte seine Proklamation als unterhaltsame und hörenswerte Schau. Viel beklatschter Höhepunkt im Forum: das kölsche Dudelsackspiel von Tollität Peter Rösgen.

Prinz Peter III. ließ sich von den Gästen bejubeln
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Prinz Peter III. ließ sich von den Gästen bejubeln

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Diese Proklamation durfte eigentlich kein Jeck und Karnevalsfreund verpassen: Die Schau bei der Inthronisierung im Terrassensaal des Forum am Samstagabend gehörte auf jeden Fall der neuen Tollität Peter III. Er inszenierte sich standesgemäß, verulkte gekonnt seinen Sportskameraden Oberbürgermeister Uwe Richrath und ließ sich von den Gästen bejubeln. Die Sportfreunde vom TuS 82 Opladen, seine Karnevalsgesellschaft Altstadtfunken Opladen, sein neuer Fanclub, Familie und überhaupt der ganze Saal feierten Peter III. begeistert. Da konnte der Präsident des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK), Uwe Krause, hochzufrieden am Rand der Bühne stehen und den Auftritt des Manforters Peter Rösgen genießen.

Nach der herrlichen 45-minütigen Inszenierung gab es eine innige Umarmung von Lebensgefährtin Clarissa Loef: Immerhin führt der neue Prinz eine Familientradition fort: Peter III. trägt jetzt das Zepter des Altstadtfunken Ex-Prinz Günter III. (Loef) aus der Opladener Karnevalssession 1974 durch die Säle. Und die jeweiligen Töchter des Paares, Ameli Müller und Sharyn Rösgen, begleiten die neue Tollität. Zu Ehren des Prinzen tanzten die Kinder- und Jugendcorps der Altstadtfunken zum Auftakt der Veranstaltung.

"Nervosität, nein, ich bin ganz ruhig", versicherte Peter Rösgen vor seinem großen Auftritt. Die Nacht zuvor hatte er gut geschlafen, alles passte. Na ja gut, auf der Bühne verbrauchte der Prinz schon einige Handtücher zum Schweiß abwischen. So eine offizielle Uniform unter Scheinwerferlicht kann aber auch wirklich Hitzewallungen auslösen.

Der Manforter Dachdeckermeister hatte sich seit Monaten auf die närrische Regentenrolle vorbereitet. Der Opladener Coach Stefan Biggeleben übte mit ihm richtiges Auftreten auf einer Bühne ein, außerhalb von Leverkusen erlernte Peter III. das Dudelsackspielen. Gerade diese Schlussnummer mit der Melodie "Du bess die Stadt…" seiner Proklamationskür riss die Gäste im Saal von den Stühlen (Die Bläck Fööss hatten ihr Lied unter anderem 2008 bei der Prinzenproklamtion des Kölner Dreigestirns gespielt). Noch untersucht werden muss, ob das Üben des Dudelsackspielens Auswirkungen auf die Falken, die im Altstadtfunkenturm lebten, hatte. Die Vögel sollen ob der ungewöhnlichen Töne geflüchtet sein.

Oberbürgermeister Uwe Richrath bekannte auf der Bühne "Ich bin stolz, ein Rheinländer zu sein", reichte dem Prinzen die obligatorische Kette und das historische Zepter. Dann aber knöpfte sich Peter Rösgen das Stadtoberhaupt vor. In einer etwas langen Rede degradierte er den Stadtchef zum Pförtner im neuen Narren-Rathaus — dem Altstadtfunkenturm in der Neuen Bahnstadt Opladen. Richrath solle lieber ins benachbarte chinesische Internat gehen, um endlich Kultur zu lernen. Schließlich verpasste Peter III. seinem Freund eine Bahnhofsvorsteher-Ausrüstung, damit der Oberbürgermeister, wenn er aus dem Rathaus verjagt ist, noch was Sinnvolles zu tun hat. Und da Richrath beim TuS 82 den Handball-Torwart gibt, schenkte ihm Rösgen eine Art Fledermaus-Trikot. "Du bist doch nur ein Fliegenfänger", sagte er lachend.

Festausschuss-Präsident Krause sorgte später für Irritation im Publikum bis hin zu Austrittsdrohungen von Senatoren aus dem FLK. Warum? Krause wünschte dem FC Köln-Fan Peter III., dass die Domstädter Fußball-Mannschaft Deutscher Meister wird. Das ist ja eher närrisch unmöglich als ein Grund zum Ärgern oder? Unter den Gästen fiel ein Paar besonders auf: Der ehemalige und dieses Jahr vorzeitig aus seinem Amt gedrängte Sparkassen-Vorstand Manfred Herpolsheimer saß mit Lebensgefährtin im Publikum — allerdings mehrere Tische getrennt vom VIP-Tisch mit dem Oberbürgermeister und Sparkassen-Verwaltungsrat Richrath, Bürgermeister Bernhard Marewski und der Landtagsabgeordneten Eva Lux. Die heutigen Sparkassen-Vorstände Rainer Schwarz und Markus Grawe waren ebenfalls im Saal.

(us)
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