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Leverkusen Polizei will Autofahrer öfter unangekündigt kontrollieren

Leverkusen · Ein großer SUV, ein kleiner Opel Corsa, blitzblank poliert oder staubiges Blech: Bei den unangekündigten Geschwindigkeitskontrollen erwischte es am Mittwoch alle Altersklassen und Typen von Fahrzeugen.

 Der Kontrollpunkt am Europaring Richtung Opladen war gestern nur eine von mehreren "wandernden" Messstellen im Leverkusener Stadtgebiet.

Der Kontrollpunkt am Europaring Richtung Opladen war gestern nur eine von mehreren "wandernden" Messstellen im Leverkusener Stadtgebiet.

Foto: Miserius

Bereits ab sechs Uhr am Morgen waren etwa 20 Beamte im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Bis 22 Uhr "wanderten" mehrere Kontrollpunkte durch Leverkusen. "Große ,Ausreißer' beim Tempo haben wir hier bislang nicht gehabt", sagte Nadine Eberhard gestern Mittag. Sie ist Polizeioberkommissarin und war am Messpunkt am Europaring auf der Höhe Windhorststraße in Fahrtrichtung Nord im Einsatz. Der Stand änderte sich im Laufe des Tages jedoch: Ein Fahrer raste mit 97 km/h in die Polizeifalle am Europaring - ein Tagesrekord in Leverkusen.

Polizei setzt auf den Überraschungseffekt

Die Quote der erwischten schwarzen Schafe im Leverkusener Verkehr lag bei fünf bis sechs Prozent. "Dies ist etwas über der Norm bei angekündigten Kontrollen", sagt Martin Lotz, der leitende Polizeidirektor. Bereits geringe Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeit könnten tödliche Folgen für Fahrradfahrer und Fußgänger haben, erklärt er.

Besonders wichtig sei der "Überraschungseffekt" der unangekündigten Kontrollen. Die Messstelle an der Windhorststraße war sogar direkt neben einem festen Blitzerkasten aufgebaut. "Die meisten wissen, dass hier der Blitzer steht, und bremsen kurz davor", berichtet Eberhard. "Mit dem Lasergerät können wir aber in weiterer Entfernung messen, bevor die Fahrer auf die Bremsen treten." Die unangekündigten Kontrollen möchte die Polizei in Zukunft häufiger durchführen.

Anzeige für's Fahren ohne Gurt

Nicht nur Tempo-Sünder gingen den Beamten ins Netz. So hielt die Polizei einen VW-Bulli an, der erst mit einer Tempo-Überschreitung auffiel. Kurz darauf bemerkten die Beamten jedoch, dass in dem Fahrzeug nur die Passagiere auf den Vordersitzen angeschnallt waren.

Der Familienvater behauptete erst, es gebe in dem älteren Fahrzeug keine Sicherheitsgurte für die Rückbank. Als die Polizisten daraufhin erwiderten, dass "die Fahrt dann hier zu Ende ist", erzählt Eberhard, habe sich die Familie kurzerhand entschlossen, noch mal nachzusehen. "Da fanden sie die Gurte hinter der Rückbank." Der Fahrer kassierte nicht nur ein Bußgeld fürs Tempo, sondern zusätzlich eine Anzeige. Die unangekündigten Geschwindigkeitskontrollen wurden ebenfalls in Duisburg, Dortmund, Düsseldorf, Essen und Köln durchgeführt.

Bilanz für Leverkusen und Köln

Die Polizei ist mit ihrem nicht angekündigten Blitzmarathon in Leverkusen und Köln, an dem auch die Verkehrsdienste der Städte Köln und Leverkusen beteiligt waren, zufrieden.

Am gesamten Mittwoch wurde die Geschwindigkeit von 52.337 Fahrzeugen gemessen (Köln: 39.930, Leverkusen: 5076, Autobahnen: 7331). Dabei wurden 3793 Überschreitungen festgestellt (Köln: 2521, Leverkusen: 311, Autobahnen: 961).

Den höchsten "Ausreißer" bildete innerhalb geschlossener Ortschaft auf Kölner Boden ein Autofahrer, der es auf der Riehler Straße auf immerhin 117 Stundenkilometer brachte — bei erlaubten 50. Auf dem Deutzer Ring (außerhalb geschlossener Ortschaft) fuhr ein Kontrollierter mit 112 Stundenkilometern.

Auf dem Leverkusener Europaring wurden 674 Fahrzeuge kontrolliert. Dort haben sich laut Polizei 57 Verkehrsteilnehmer ein Fahrverbot eingehandelt. Den Leverkusener Höchstwert belegte ein Fahrer auf dem Europaring mit 97 km/h.

24 Personen telefonierten während des Fahrens mit dem Handy (Köln 9, Leverkusen: 1, Autobahnen: 14). Auf den Autobahnen hatten außerdem sieben Fahrer den Sicherheitsgurt nicht angelegt — was die Polizei nach eigenen Angaben befremdet angesichts von 18 getöteten Unfallbeteiligten nach Geschwindigkeitsverstößen auf den Kölner Autobahnen allein im laufenden Jahr. Acht Fahrer konnten keine Fahrerlaubnis vorweisen.

(RP)
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