Leverkusen Polizei nennt für jede Straße die Einbruchszahlen

Leverkusen · Im Oktober wagt das Präsidium Köln/Leverkusen öffentliches Experiment mit dem "Einbruchsradar"

 Viele Fenster sind im Nu geöffnet - die Polizei will im Oktober tagesgenau veröffentlichen, wo die Täter in Leverkusen zugeschlagen haben.

Viele Fenster sind im Nu geöffnet - die Polizei will im Oktober tagesgenau veröffentlichen, wo die Täter in Leverkusen zugeschlagen haben.

Foto: mak (Archiv)

Das Polizeipräsidium Köln/Leverkusen wird im Oktober einen spannenden Versuch durchführen: Die Polizei will tagesgenau melden, in welcher Straße es Einbruchsdelikte gegeben hat. Auch die Zahl der Taten soll eine Woche lang täglich mit dem Ort des Geschehens veröffentlicht werden. Geplant ist dieses "Einbruchsradar" für Leverkusen und für Köln vom 19. bis 25. Oktober im Zuge der landesweiten Sicherheitskampagne "Riegel vor". Mit dieser Präventionsaktion startet die Polizei meist vor Beginn der dunklen Jahreszeit.

Die Polizei hofft, dass die Bürger aufmerksamer werden und sich dadurch möglicherweise Straftaten verhindert lassen. Bislang wurde auf diese genauen Angaben verzichtet, um Stadtteile beziehungsweise Straßen nicht zu stigmatisieren, erklärte gestern ein Polizeisprecher.

Die Polizei selbst markiert intern ohnehin jeden Einbruchsort, um Schwerpunkte zu ermitteln, die gezielt bekämpft werden. Deshalb werben die Kriminalisten auch darum, dass die Bürger grundsätzlich alle Straftaten anzeigen. Auch wenn die Staatsanwaltschaft mangels Ermittlungserfolgs das Verfahren einstelle, könne eine Häufung von Taten bei der Polizei spezielle Einsatzmaßnahmen auslösen.

In Leverkusen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2015 waren es 521 Fälle, 2014 lag die Zahl bei 371 Einbrüchen. FDP-Ratsherr Friedrich Busch begrüßte gestern die Polizeiaktion, wünschte sich aber eine Verlängerung.

(RP)
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