Leverkusen Pokémon-Jagd in Leverkusen

Leverkusen · Neulandpark, City, Fußgängerzone Opladen - Wer virtuelle Monster fangen will, wird fündig.

 RP-Redaktionsleiter Ulrich Schütz entdeckte in der Fußgängerzone Opladen diesen "Traumato" (Typ "Psycho"), laut Spielangabe 38 Kilo, 1,09 Meter kurz.

RP-Redaktionsleiter Ulrich Schütz entdeckte in der Fußgängerzone Opladen diesen "Traumato" (Typ "Psycho"), laut Spielangabe 38 Kilo, 1,09 Meter kurz.

Foto: US

Seit Wochen hält "Pokémon Go" das Land und die Städte in Atem. Der Hype um das neue Online-Spiel kennt fast keine Grenzen, in Düsseldorf wurde an der "Kö" sogar eine Brücke gesperrt, damit die Spieler ihre Monster fangen können. Häufig haben sich Pokémon-Fänger gar in Gefahr gebracht, weil sie den Blick nur noch aufs Handy und nicht mehr auf die Umgebung richteten. Aber gut ist: Die "Pokémonia" bringt Menschen vor die Türe - wenn auch manchmal an bizarre Orte.

Im Neulandpark tummeln sich "Pocket Monster", die Taschenmonster, aktuell in Scharen. Entsprechend viele Monster-Jäger sind unterwegs. Wie Daniel (25) und Fabian (20) aus Wiesdorf. Alle kennen nur ein Ziel: das gelbe Sonnensegel an der Bühne. Daniel: "Der Neulandpark ist der beste Pokémon-Ort in Leverkusen." Die Dhünn in Höhe der BayArena sei aber auch ganz gut, meint er. Und richtig: Rund um das Dach sitzen an diesem frühen Nachmittag rund ein Dutzend junger Leute. Am Premierentag in der letzten Woche, schildern sie, habe es kaum einen freien Platz gegeben. Mehr als 100 Menschen wollten sehen, wie kleine, virtuelle Monster auf dem Display des Telefons in die echte Umgebung (Augmented Reality) eingeblendet werden, und sie mit Hilfe weiß-roter Bälle fangen.

Der Wirbel hat viele Generationen mitgerissen. Warum? "Die Gründe sind vielfältig", erklärt Medienpädagoge André Weßel von der Technischen Hochschule Köln und nennt die Verquickung eines alten Spielkonzepts mit einer neuen Technik als Grund. "Es liegt voll im Trend, die wirkliche Welt mit digital generierten Zusatzobjekten zu bereichern und die Grenzen zwischen der physisch erfahrbaren Welt und der virtuellen Welt zu verwischen."

Stubenhocker seien sie nie gewesen, sagt Daniel. Doch nun sei der Entdeckungsdrang noch größer geworden. "Man bekommt einen ganz neuen Blick auf die eigene Stadt", spricht der Student. "Ein paar gute Monster waren heute dabei", sagt Laurenz (15) erfreut. Mit fünf seiner Mitschüler von der Marienschule Opladen ist er zur Monsterjagd in den Neulandpark gekommen. "Ich finde cool, dass man tatsächlich rumlaufen muss", beschreibt Sophie den Reiz des Spieles mit Sucht- und Nostalgiefaktor zugleich.

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Henriette (32) aus Rheindorf ist zum ersten Mal "an einem richtigen Pokémon-Ort". Seit einer Stunde jagt und sammelt sie. "Es hat sich schon gelohnt", erzählt sie und lacht zufrieden. "Ich habe das schon als Kind gespielt und freue mich total, dass es wieder da und so real ist." Ihr Mann sitzt abseits und sonnt sich. Ihm ist das Ganze peinlich. "Er war nie ein typischer Nerd", entschuldigt Henriette ihn, "der tagelang nicht rausging, um in abgedunkelten Räumen Computerspiele zu zocken. Er ist eben ein richtiger Erwachsener."

(gkf)
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