Leverkusen Podiumsdiskussion: AfD macht Geheimnis um den Ort

Leverkusen · Die Frau hat ganz sicher nicht nur Freunde: Wer wie im Januar die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch öffentlich behauptet, wenn Flüchtlinge das "Halt" an der Grenze nicht akzeptierten, könnten die Vollzugsbeamten im Grenzdienst "Schusswaffen auch gegen Personen einsetzen", muss sich vermutlich nicht über Anfeindungen wundern.

 Kommt, , sagt aber erst mal nicht wohin: Beatrix von Storch.

Kommt, , sagt aber erst mal nicht wohin: Beatrix von Storch.

Foto: afd-flyer

Die Leverkusener AfD setzt jetzt jedoch noch einen drauf: Sie lädt zu einem Vortrag der stellvertretenden Bundesvorsitzenden mit anschließender Diskussion für kommenden Donnerstag ein - doch wo Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, in Leverkusen auftritt, wird vorerst geheim gehalten, wie AfD-Kreisverbandssprecher Yannick Noe gestern auf Anfrage erklärte. Aus Sicherheitsgründen.

Man könne sich gerne über das Internet-Kontaktformular auf die Gästeliste setzen lassen und bekomme dann zwei Tage vor der Veranstaltung den Ort mitgeteilt: "Frau von Storch hat Personenschutz durch das LKA", sagt Noe - die Gefährdungslage sei zu groß.

Nicht beantworten konnte der Sprecher indes, ob die Gefährdungslage auch bewirkt, dass die Partei telefonisch so gut wie nicht zu erreichen ist. Keine Nummer auf der Leverkusener Homepage, bei der Bundesgeschäftsstelle nur ein Band, das einen auffordert, eine Nachricht zu hinterlassen - und im bundesweiten "Kundenzentrum" der Partei hieß es gestern stets, alle Plätze seien belegt, man solle später noch einmal anrufen.

Beatrix von Storchs CDU-Kollege im Europaparlament, der Leichlinger Herbert Reul, hat kein Verständnis für so eine Abschottung. "Eines der höchsten Güter in einer Demokratie ist die Transparenz", sagt Reul, der selbst im öffentlichen Telefonbuch steht. Politiker müssten für den Bürger erreichbar sein. Die Geheimnistuerei um Storchs Auftritt habe etwas von Sektierertum: "Da will man sich offenbar interessant machen", vermutet Reul.

(pec)
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