Leverkusen/Köln Pilgerreise: Mit dem Kardinal zum Papst

Leverkusen/Köln · Das Erzbistum Köln veranstaltet anlässlich des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit im Oktober eine Wallfahrt nach Rom.

 Rainer Maria Kardinal Woelki.

Rainer Maria Kardinal Woelki.

Foto: NGZ-Foto A. Tinter

Die Weihnachtspredigt von Rainer Maria Kardinal Woelki am ersten Feiertag im Kölner Dom hat viele Menschen beeindruckt. Neben dem Aufruf zur Barmherzigkeit in der Flüchtlingsproblematik war es vor allem eine Episode, die der Kardinal vom Weltklimagipfel in Paris berichtete, die in Erinnerung blieb: Zum Auftakt des Gipfels hatten tausende Menschen ihre Schuhe nach Paris geschickt. Sogar der Heilige Vater habe ein Paar seiner Schuhe auf dem "Place de la République" demonstrieren lassen berichtete Woelki.

Die Schuhe seien ein Symbol für die verhinderten Demonstranten gewesen, die aufgrund der verschärften Sicherheitsbedingungen nicht auf die Straße durften. "Was, liebe Schwestern, liebe Brüder, haben diese Schuhe der Hoffnung und die der Demonstranten miteinander und mit dem Weihnachtstag zu tun?", fragte Woelki in die Runde. "Warum spreche ich am Weihnachtsmorgen von Schuhen, statt von Wahrheit und Licht?" Die Antwort Folgte umgehend: "Weil die Wahrheit immer konkret ist, ganz konkret. Und die Wahrheit, die in dem einen Paar gespendeter Schuhe liegt, heißt: Gib die Hoffnung nicht auf, zu überleben und einen Ort zu finden, an dem du in Sicherheit bist. Wir haben nur eine Erde, und deren Lebensgrundlagen müssen wir schützen."

Woelki und Papst Franziskus sind da zu nahezu 100 Prozent einer Meinung. Und so ist es auch keine ganz normale Wallfahrt, zu der das Erzbistum Köln jetzt nach Rom einlädt: Die Gläubigen, die anlässlich des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit den Kölner Erzbischof vom 10. bis 15. Oktober auf dieser Reise zu einer Generalsaudienz mit dem neuen Papst begleiten sollen, wenn sich ein Bild davon machen können, wie sehr sich führende Geistliche in der katholischen Kirche den tatsächlichen Problemen der Welt geöffnet haben.

Auf dem Programm stehen neben der Generalaudienz mit Papst Franziskus unter anderem diverse gemeinsame Gottesdienste und der Besuch des Petersdoms mit der Heiligen Pforte.

"Wir planen für Sie Programmpunkte mit der gesamten Pilgergruppe", heißt es in der Ankündigung des Bistums: "Zudem laden wir Sie im Rahmen von kleineren Gruppen zu besonderen Orten ein, die Rom aus ungewohnter Perspektive und neuen Blickwinkeln zeigen."

So gibt es zudem noch einen Projektchor, indem mitreisende Interessenten, eingeladen sind, zu singen: Er wird am Freitag, 14. Oktober, um 11.30 Uhr in der Kirche Sankt Agnese an der Piazza Navona in Erscheinung treten. Am selben Tag um 17 Uhr beginnt der Abschlussgottesdienst mit Kardinal Woelki in St. Paul vor den Mauern, anschließend stehen Begegnung und Abendessen auf dem Vorplatz auf dem Programm.

Informationen zu Anreise, Unterbringung und Kosten sowie weiteren Programmdetails gibt es auf der Internet-Homepage www.erzbistum-koeln.de.

Den Geist des Kindes von Bethlehem soll auch diese Wallfahrt bestimmen - zumindest, wenn es nach Kardinal Woelki geht. Auch dies belegt eine Aussage aus seiner Weihnachtspredigt, der zum Jesuskind sagt: "Es bringt uns das, was unser Herz ersehnt: Gerechtigkeit ohne bitteren Nachgeschmack, Freude, die niemanden ausschließt, Leben, das auch durch den leiblichen Tod nicht ausgelöscht werden kann. Weil dieses Kind das Leben und das Licht der Menschen ist, geben wir Christen die Sehnsucht nach einer besseren Welt nicht auf. Und unser Glaube - der bestärkt uns darin."

(RP)
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