Leverkusen/Düsseldorf Pensionäre restaurieren Henkel-Lok

Leverkusen/Düsseldorf · 174 Arbeitsstunden hat eine 13-köpfige Gruppe von Henkel-Pensionären in die Restaurierung der Persil-Lok investiert, die jetzt nach Leverkusen zurückkehren konnte. Der älteste Aktive ist 86. Sogar die Originalfarben wurden angemischt.

 Mit Graffiti vollgeschmiert war die Lok, bevor sie von den Henkel-Pensionären restauriert wurde.

Mit Graffiti vollgeschmiert war die Lok, bevor sie von den Henkel-Pensionären restauriert wurde.

Foto: Henkel

Dieter vom Bovert hat die Gruppe angeführt und konnte nach einjähriger Arbeit jetzt stolz die Vollendung verkünden: 174 Stunden harte Arbeit haben 13 Henkel -Pensionäre in die Restaurierung der alten Persil-Lokomotive gesteckt, die jetzt nach Leverkusen zurückgebracht werden konnte.

 Klettern verboten: Die Persil-Lok - hier noch als Spielgerät zu sehen, wird in Leverkusen nur als technisches Denkmal wieder aufgestellt.

Klettern verboten: Die Persil-Lok - hier noch als Spielgerät zu sehen, wird in Leverkusen nur als technisches Denkmal wieder aufgestellt.

Foto: um (archiv)

Der älteste Henkel-Rentner, der fleißig mit angepackt hat, ist 86 Jahre alt. "Es gibt nur noch ganz wenige Henkel-Loks", weiß vom Bovert. Nur vier bis fünf solcher Dampfloks seien früher im Düsseldorfer Werk und auf dem Außengelände zum Transport eingesetzt worden. Neben der Lok, die nun wieder in Leverkusen stehen soll, gebe es nur eine, die ebenfalls als Denkmal restauriert worden sei. Die stehe in einem Ort im Sauerland an einem alten Bahnhof, berichtet vom Bovert.

Die besondere Aufgabe sei es gewesen, die in Leverkusen für einen Kinderspielplatz genutzte Lok wieder mit alten Bestandteilen zu restaurieren: "Die Lok stammt zwar aus dem Jahr 1911. Aber es waren das Dach, die Leuchten und auch die Haken entfernt worden, damit sich die Kinder beim Spielen nicht verletzen konnten", berichtet vom Bovert. Nicht alle historischen Teile seien wieder zu beschaffen gewesen, aber immerhin ein großer Teil, fügt er hinzu.

Fahrbar sei die Persil-Lok aber auch nach der Restaurierung nicht; aus einem einfachen Grunde: "Für diese Dampfloks gab es früher auf dem Henkel-Gelände eine eigene Feuerstelle. Die Loks konnten nur fahren, wenn sie an dieser Stelle mit Dampf aufgeladen wurden", erzählt der Henkel-Pensionär. Der Dampf habe dann immer gerade so weit gereicht, die Lasten bis zum Anschluss an die Deutsche Eisenbahn zu transportieren.

In Leverkusen ist die Meldung über die Rückkehr der restaurierten Persil-Lok nach Hitdorf mit großer Resonanz aufgenommen worden. Ein Leser bedauert allerdings, dass sie nur noch "hinter Gittern" zu sehen sein wird. Eine andere Leserin freut sich, dass es mit der Lok in Leverkusen so gut geklappt habe. "Juchhu, da müssen wir hin!", schreibt eine weitere Leserin voller Begeisterung bei Facebook.

Doch die Lok konnte nicht nur durch die ehrenamtliche Hilfsaktion der Henkel-Pensionäre restauriert werden. "Wir waren bei den Arbeiten auch maßgeblich auf die Fachleute aus dem Henkel-Werk angewiesen", betont vom Bovert. So mussten beispielsweise alte Farbarchive im Werk durchsucht werden, um das originale Rot und Grün für den Anstrich der Lok wieder neu anzumischen.

Hilfe und in gewisser Weise auch Kontrolle gab es aber auch durch den Denkmalschutz der Stadt Leverkusen und sogar des Landschaftsverbandes, wie vom Bovert berichtet. Der habe nämlich stets sein Augenmerk darauf gehabt, dass die Lok auch tatsächlich haargenau so restauriert wurde, wie sie früher auch im Werk im Einsatz war. Die ursprünglich veranschlagten 150 Arbeitsstunden hatten am Schluss zwar nicht gereicht. Doch nachdem die Lok fertig waren, seien sich die Pensionäre einig gewesen: "Zeit und harte Arbeit haben sich gelohnt!"

(RP)
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