Leverkusen Passanten stellen Supermarkt-Räuber

Leverkusen · Thomas Dittmann hatte am Mittwochmittag bei Lidl in Steinbüchel nur einkaufen gehen wollen. Was dann passierte, kommt einem Actionthriller gleich. Aus dem Laden stürmte ein Mann. "Es hieß nur, der hat hier gerade einen Ladendiebstahl begangen. Da sind wir los."

Wir, das sind der 37-Jährige und ein 24-Jähriger Freund, mit dem Dittmann unterwegs war. Die Verfolgungsjagd zu Fuß führte über Feuertreppen, Parkhausdächer, durch den Wald. "Ich wohne seit 37 Jahren hier, aber die Ecken, die der Täter uns auf der Flucht gezeigt hat, kannte ich noch nicht", berichtet der Steinbücheler. Von unterwegs meldete er der Polizei: "Täter auf der Flucht". Das Erste, was der Leitstellenbeamte zu ihm gesagt habe, sei gewesen: "Ich habe keinen Streifenwagen", erzählt Dittmann.

Zunächst sei er fassungslos gewesen, dann habe er der Polizei gesagt, er habe einen kleinen Waffenschein und eine Waffe dabei. Von der Polizei sei die Frage gekommen, ob sie den Täter festhalten könne, bis Bemate einträfe. Im Park am Oulu-See hielten die Männer den Täter mit der Waffe in Schach. "Die ganze Zeit über hat es Kontakt zum Verfolgenden gegeben, so lange, bis der den Streifenwagen sehen konnte", bestätigt die Polizei. Vom Notruf um 13.07 Uhr bis zum Eintreffen der Beamten um 13.22 Uhr vergingen 15 Minuten, eine Zeit, die Dittmann ewig vorkam, zumal der Täter unruhig geworden sei.

"Uns haben die Beamten für die Zivilcoruage gedankt", erzählt er. Ebenso gefreut hat ihn, was bei der Rückkehr zum Discounter passierte: "Mir haben Kunden und Mitarbeiter gedankt. Ich war positiv überrascht." Dass das, was er bei seinem Einsatz riskiert hat, ins Auge hätte gehen können, ist Thomas Dittmann erst später bewusst geworden. "In dem Moment hat man den Kopf ausgeschaltet", gesteht er.

(RP)
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