Leverkusen Park-Ärger: Telefone am Klinikum stehen nicht still

Leverkusen · Rettungswege, die durch Staus blockiert sind - solche Szenen will die Geschäftsführung des Leverkusener Klinikums schnell beenden. Doch die städtische Genehmigung für neue Parkplätze lässt auf sich warten.

 Einst von Wald und Freiflächen umgeben - heute ein "Platzfüller": das Klinikum Leverkusen.

Einst von Wald und Freiflächen umgeben - heute ein "Platzfüller": das Klinikum Leverkusen.

Foto: uwe miserius

Die Durchschlagskraft seiner Entscheidung, den Mitarbeitern ihre Parkplatz-Verträge zu kündigen, war Hans-Peter Zimmermann sehr wohl bewusst. Und es kam, was kommen musste: "Seitdem steht das Telefon bei uns nicht mehr still", bestätigte der Verwaltungschef des Leverkusener Klinikums gestern auf Anfrage.

Dennoch: Das Ungemach, das seit einiger Zeit durch den täglichen Rückstau auf den Rettungswegen zu Leverkusens größtem Krankenhaus entsteht, sei erstmal dringlicher als die Parkplatz-Befindlichkeiten der Belegschaft, betonte Zimmermann.

Mitte Oktober hatte der Geschäftsführer rund 500 Parkverträge gekündigt, weil nach dem Wegfall von rund 200 Parkplätzen wegen der Flüchtlings-Unterbringung an der Auermühle die Parkhäuser zu den Stoßzeiten überliefen. Vom Rauswurf betroffen waren vor allem Mitarbeiter, "die hier geradezu Komfortverträge hatten", argumentierte Zimmermann gestern. Bisherige Regelung: Die Mitarbeiter suchten sich auf dem Gelände bequeme Parkplätze. Gelang das nicht, fuhren sie ins Klinikum-Parkhaus und erhielten ihre Parkzeit dort stunden-genau abgerechnet, zu Sonderkonditionen. "Wir haben in einem ersten Schritt allen gekündigt, die diese Regelung kaum genutzt haben", sagt der Geschäftsführer. Vorgestern seien dann weitere 200 Kündigungen ausgesprochen worden: "Und ich muss leider sagen - es werden nicht die letzten bleiben."

Der Klinikchef will nicht riskieren, dass Patienten - auch die in den Praxen des angegliederten MediLEV - dauerhaft Termine verspätet oder gar nicht wahrnehmen können, weil sie keine Parkplätze finden.

Aus diesem Grunde hat er dem Verwaltungsrat jetzt ein Park-Konzept vorgelegt, mit dessen Umsetzung bereits begonnen wurde.

-Erste Maßnahme: ein Notparkplatz am Gebäude 2 mit 30 Plätzen. Der sei vor allem für die Mitarbeiter gedacht, die freiwillig ihren Parkvertrag zurückgegeben hatten.

- Dazu gehören aber auch 44 Parkplätze, die Stadt zurzeit am Karl-Carstens-Ring baut.

- Entspannung soll es zudem durch neuen, ebenerdigen Parkraum mit 104 Plätzen u.a. an Frauenklinik und Neurologie geben. Größere Hoffnungen musste Zimmermann gestern aber erst einmal bremsen, denn die Stadt kommt mit der Genehmigung nicht nach: "Das Bauamt wartet auf die Altlasten-Untersuchung des Umweltamtes", sagt Zimmermann. Doch dessen Auftragsliste sei lang. Daher rechne man mit monatelanger Wartezeit.

Ganz will der Klinikchef die Mitarbeiter aber nicht aus den Parkhäusern vertreiben. Es gibt ein neues Vertrags-Angebot: mit eingeschränkten Parkmöglichkeiten:!an Werktagen von 18 bis 8 Uhr und Freitag (18 Uhr) bis Montag (8 Uhr).

(RP)
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