Leverkusen Pannen-Serie: Bahnstadt schreibt Baufirma an

Leverkusen · "Geht - geht nicht - geht - geht nicht". So lautet seit Tagen die Bilanz von Aufzug und Rolltreppe an der Bahnhofsbrücke Opladen. Das Bahnstadt-Management hat nun die Baufirma aufgefordert, den Service rund um die Uhr zu sichern.

 Mal fährt sie, mal fährt sie nicht - die nur bedingt funktionierende Rolltreppe am Bahnhof Opladen ist derzeit neben dem Aufzug ein Ärgernis für Bahnfahrer.

Mal fährt sie, mal fährt sie nicht - die nur bedingt funktionierende Rolltreppe am Bahnhof Opladen ist derzeit neben dem Aufzug ein Ärgernis für Bahnfahrer.

Foto: UM

Laut Angaben der städtischen Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes benutzen täglich 10.000 Menschen die neue Bahnhofsbrücke Opladen, darunter seien 6000 Bahnfahrer.

Einer von ihnen ist der Opladener Karl-Heinz König. Und der schilderte gestern maßlos verärgert, wie er am Nachmittag von Köln aus in Opladen angekommen sei und quasi nichts funktioniert habe: "Die Rolltreppen standen, der Aufzug ging nicht, und so war ich wie alle anderen gezwungen, mühsam über die Brücke zu laufen", sagte der pensionierte Schulrektor, der vor allem Mitleid mit Gehbehinderten im Rollstuhl und Müttern mit Kinderwagen zeigte. Die mussten über die Rampe - und das sei eine Qual.

Wenige Stunden zuvor hatten die Rolltreppen noch funktioniert, doch hat das ständige An und Aus jetzt auch die Geschäftsführung der Neuen Bahnstadt Opladen dazu bewogen, sich zu beschweren. Dazu wurde gestern ein Schreiben an die Baufirma auf die Reise geschickt. "Wir haben darin deutlich gefordert, das Unternehmen solle im Rahmen der Baumängel-Beseitigung sicherstellen, dass rund um die Uhr ein Reparatur-Service gewährleistet ist", berichtete Stefan Karl, Prokurist der Neuen Bahnstadt, auf Anfrage.

Der eigentliche Service-Vertrag, den die Stadt hinsichtlich der Brücke mit einem Unternehmen abschließen möchte, ist noch nicht unterschrieben. Doch das, so betont Karl, sei auch noch nicht erforderlich: "Worüber wir im Augenblick reden, das sind Baumängel, die im Zusammenhang mit der Gewährleistung der Brücke von der zuständigen Baufirma auch beseitigt werden müssen." Erst wenn Aufzüge und Brücken reibungslos funktionierten, gelte das Ganze als übergeben.

Genau das scheint im Umgang mit den verärgerten Nutzern der Brücke aber ein wichtiger Knackpunkt zu sein. Denn einige von ihnen, die bei der an den Aufzügen angegebenen Telefonnummer der Service-Hotline angerufen hatten, um aktuelle Stillstände zu melden, berichteten, von ihnen sei verlangt worden, eine Auftragsbestätigung einzureichen. Mitarbeiter der Hotline hätten zudem gesagt, ihr Vertrag erstrecke sich nicht auf Serviceleistungen an Feiertagen und Wochenenden.

Seit der offiziellen Inbetriebnahme kurz vor Weihnachten fällt auch der Aufzug immer wieder aus. Auch über Silvester/Neujahr und am vergangenen Wochenende meldete die Aufzugtechnik nur "außer Betrieb". Immerhin: Gestern lief er wieder.

Bei den Rolltreppen könnte die Situation allerdings dauerhaft zu einem Problem werden. Denn ein einziger Griff an die bequem angebrachten Nothalt-Griffe genügt offenbar, um die Treppe außer Kraft zu setzen. Und zwar so lange, bis ein Techniker vorbeigekommen ist und das Gerät wieder von Hand in Gang gesetzt hat. Für Chaoten aller Art ist das nahezu eine Einladung - allerdings eine, die den verantwortlichen Planern zufolge gesetzlich vorgeschrieben ist.

Einige Passanten schlossen gestern schon Wetten ab, wann die Treppen das nächste Mal stehen.

(RP)
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