Leverkusen "Oldtimer-Frühstück" zeigte so manches Schätzchen in Lack-Optik

Leverkusen · Glänzendes Chrom und poliertes Blech beherrschten gestern das Geschehen rund um den Funkenturm in der neuen Bahnstadt. Die Altstadtfunken Opladen hatten gemeinsam mit der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Leverkusen zum "Oldtimer-Frühstück" eingeladen.

"Fürs erste Mal sind wir sehr zufrieden", sagte Präsident Rainer Martins, während sich immer noch weitere Fahrzeuge zu den rund 25 schon Anwesenden hinzugesellten. "Eine tolle Idee", bewerteten Zuschauer diese andere Art von Belebung der Bahnstadt, nachdem Senatspräsident und Oldtimer-Fan Norbert Ross die Idee von Senator Dr. Jörg Ferber aufgegriffen und die Stadt Grünes Licht erteilte hatte. Da gab es zum Beispiel den grünen Jaguar E aus dem Jahr 1972 und den silberfarbenen Triumph 1800 Roadster mit aufklappbarem Schwiegermuttersitz. Wegen der Schwierigkeiten, im Nachkriegs-England Stahl zu beschaffen, wurde die Karosserie aus Aluminium mit Gummi-Pressstempeln gefertigt, die vorher für den Bau der größtenteils aus Holz gefertigten Kriegsflugzeuge verwendet worden sei, schilderte Steffi Esser-Gruszien aus Küppersteg, deren Familie das 1948 erbaute Fahrzeug seit zwei Jahren besitzt. Rolf und Christiane Ackerschott aus Pattscheid präsentierten ihren weißen Mercedes 220 Cabrio aus 1951, den sie 2000 "als Schrotthaufen" erworben und acht Jahre rundum erneuert haben.

Dieser Oldtimer ist vor allem deshalb besonders, weil er als drittes Fahrzeug vom Werk ausgeliefert wurde. Nicht minder stolz ist Patrik Brand aus Opladen über seinen blau-weißen Fiat 500, den er seit einem Jahr lenkt. "Super schön und laut", beschrieb der Maschinenbau-Student das Fahrgefühl. "Meine ganzen Jugenderinnerungen kommen wieder hoch", sagte Erhard Jerome beim Anblick eines Ford Taunus 17 M, der auch als "Badewanne" bezeichnet wurde. Besitzer Thomas Lingenauber, Präsident der Stadtgarde Opladen, nickte verständnisvoll: "Die Sitzbank verleitet zum Knutschen."

Keine Sitzbank, sondern gleich ein ausklappbares Doppelbett ist in dem Citroen HY aus dem Baujahr 1964 angebracht, den Dr. Ulrik Dietzler, technischer Geschäftsführer der EVL, vor zehn Jahren von der Feuerwehr Köln gekauft und als eine Art Campingfahrzeug ausgebaut hat. "Abbiegen nach links klappt nur, wenn ich den Kopf aus dem Fenster halte", erzählte Dietzler. Übrigens: Besucher durften den schönsten Oldtimer wählen, dessen Besitzer erhielt eine Flasche Champagner, gestiftet von Sparkassen-Chef Manfred Herpolsheimer.

(gkf)
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