Leverkusen Öffentliche Grillplätze sind jetzt Sache der Bezirke

Leverkusen · Vielleicht lag es am Wetter, dass die Politiker ein Einsehen hatten und den Antrag auf einen ausgewiesenen Grillplatz in Leverkusen nicht gleich abschmetterten. Nach dem Meinungsbild im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden sah das nämlich anfangs so aus. Mit Kommentaren wie: "Alle Jahre wieder befassen wir uns mit so einem Antrag" oder: "Dann haben wir wieder ein Müllproblem", schien schon alles entschieden.

Hätte Vorsitzender Dieter März umgehend abstimmen lassen, wäre die Sache vermutlich in Rekordzeit vom Tisch gewesen. Aber dann tauchte Antragssteller Jan Beermann mit kurzer Verspätung doch noch auf - außer Atem und etwas verschwitzt, weil die Aufzüge ausgefallen waren und alle zu Fuß in die fünfte Etage klettern mussten. Beermann hatte zuvor Rederecht beantragt und appellierte nun für öffentliche Grillplätze. In Leverkusen gebe es viele Hoch- und Mehrfamilienhäuser, deren Mieter keine Möglichkeit zum Grillen hätten. Er selbst lebe in einer Erdgeschosswohnung in Quettingen. Dort könne er auf dem Balkon kein Feuer machen, schon mit Rücksicht auf das ältere Ehepaar über ihm.

Wenn es doch, wie in Köln oder Düsseldorf, wenigstens einen ausgewiesenen Grillplatz in der Stadt gäbe. Zum Beispiel an der Wupper. Dort werden bei schönem Wetter schon längst Würstchen und Steaks aufgelegt, allerdings illegal. Die Folge sind Beschwerden aus der Nachbarschaft über Lärm- und Geruchsbelästigung sowie den liegen gelassenen Müll. Aus diesem Grund hatte die Verwaltung empfohlen, den Bürger-Wunsch abzulehnen. Der Ausschuss entschied jetzt anders und schob die Entscheidung in die Bezirksvertretungen.

Dort könne man viel besser geeignete Standorte finden und für eine feuersichere Befestigung sorgen. Zu finanzieren sei das aus dem Topf für kleinere Maßnahmen, über den die Bezirke selbst verfügen können. Für Jan Beermann und alle Grillfreunde gibt es wieder Hoffnung.

(mkl)
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