Postskriptum Diese Woche In Unserer Stadt Null-Toleranz gegen die Rambo-Zweiradfahrer

Leverkusen · Radfahren wird gerne als die Lösung gegen Verkehrskollaps und Umweltverschmutzung propagiert. Dabei ist Radfahren teils eine lebensgefährliche Veranstaltung. Rasen, Drängeln, Erschrecken durch zu dichtes Vorbeifahren gehört zum Tagesprogramm der Rambo-Radler.

Postskriptum Diese Woche In Unserer Stadt: Null-Toleranz gegen die Rambo-Zweiradfahrer
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Liebe Raser unter den Fahrradfahren: Ich möchte euch heute meinen Respekt bekunden. Ich finde es bemerkenswert, wie ihr je nach Wetter mit nacktem Oberkörper, mit eng anliegender Radlerkleidung oder auch so über die Radwege düst. Es ist einfach toll, wie ihr es schafft, zentimetergenau an anderen vorbei zu brettern.

 Gefährlich ist der Dhünn-Radweg, der wie eine Radfahrer-Autobahn die Stadtteile verbindet, nicht nur wegen ab und zu umstürzender Bäume: Verbotenerweise rasen auch mal Rollerfahrer hier entlang, aber oft auch "Rambo-Radfahrer".

Gefährlich ist der Dhünn-Radweg, der wie eine Radfahrer-Autobahn die Stadtteile verbindet, nicht nur wegen ab und zu umstürzender Bäume: Verbotenerweise rasen auch mal Rollerfahrer hier entlang, aber oft auch "Rambo-Radfahrer".

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Wenn es euch zu langsam geht, setzt ihr gnadenlos die Klingel ein, ohne auch nur eine Sekunde das Tempo zu verringern. Drängeln und das Schneiden von anderen Fahrradfahren gehört offenbar zum Tagesprogramm. Ohne Risiko kein Spaß oder? Autofahrer würden für solches Verhalten Punkte in Flensburg kassieren und mit mehrwöchigem Fahrverbot belegt.

Den Schnellfahrern unter den Radlern scheint vieles völlig egal zu sein. Auf den Radwegen, wie etwa dem an der Dhünn entlang oder auf der Balkantrasse, herrscht zu bestimmten Tageszeiten und vor allem am Wochenende das Recht des Stärkeren, des vermeintlich Stärkeren.

Diese unverantwortlich fahrenden Radfahrer scheinen die Gefahr eines Unfalls völlig zu verdrängen. Vor allem die kleinen Radfahrer, die mit ihren Eltern unterwegs sind, oder die langsamen Radler, werden oft in verantwortungsloser Weise überholt - rechts oder links. Verkehrsregeln gelten offenbar für diese Verkehrsrowdys nicht. Auch der Fußgänger, der einem Radfahrer auf der Raserstrecke unglücklicherweise in die Quere kommt, schwebt bei solchen zweifelhaften Meistern der Radfahrraserei in Lebensgefahr.

Ist eigentlich diesen Radfahrern nicht bewusst, dass es ziemlich egal ist, ob ich von einem Auto oder einem Radfahrer mit 30 oder 40 km/h zu Boden gerammt werde? Wer mit solcher Wucht getroffen wird, kann tödliche Verletzungen erleiden. Es ist an der Zeit, dass die Polizei nicht nur das Radfahrverbot in den Fußgängerzonen kontrolliert, das Funktionieren der Bremsen oder des Lichtes prüft, sondern auch auf den Radwegen für Ordnung sorgt.

Im Moment herrscht vor allem an den abseits von Straßen gelegenen Radwegen, auf denen kaum Polizei zu sehen ist, ein nicht akzeptabler Zustand der Gesetzlosigkeit. Auch in Leverkusen. Die Gefahr steigt noch mit den Möglichkeiten der modernen Fahrradtechnik, die immer schnelleres Fahren dank technischer Unterstützung wie mit E-Motoren ermöglicht.

Wer diese Einschätzung nicht teilt, sollte sich mal zu Berufsverkehrszeiten am Dhünn-Radweg oder an der Balkanradstrecke tummeln. Es reicht aber auch, sich an einem Wochenende an die Radwege zu stellen. Gegenüber den Rasern und den rücksichtslosen Radfahrern ist eine Strategie der Null-Toleranz dringend nötig.

(RP)
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