Leverkusen NRW-Regierung will sich für A 1-Tunnel einsetzen

Leverkusen · Bei einem Gespräch mit Karl Lauterbach, Rüdiger Scholz und Uwe Richrath sichert Verkehrsminister Wüst Hilfe für kurzen Tunnel zu.

 NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte sich im Sommer die Stelze angesehen, damals aber noch keine Zusage abgegeben. Das hat sich geändert.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hatte sich im Sommer die Stelze angesehen, damals aber noch keine Zusage abgegeben. Das hat sich geändert.

Foto: UM (Archiv)

Landtagsabgeordneter Rüdiger Scholz spricht von "Super-Botschaft", Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach von "einer Enttäuschung" und Oberbürgermeister Uwe Richrath von einer "klaren Positionierung". Alle Drei haben am Freitag, 1. Dezember, am selben Termin teilgenommen: einem Arbeitsgespräch mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Thema war der Um- und Ausbau der Leverkusener Autobahnen.

Die "Super-Botschaft" für die Stadt: "Wüst hat uns gesagt, dass de Landesregierung sich bei möglichen Koalitionsverhandlungen dafür einsetzen wird, dass ein Tunnel statt der A1-Stelze gebaut wird", fasst Rüdiger Scholz zusammen. Für Uwe Richrath ist das jene "klare Positionierung: "Nicht nur der Verkehrsminister, sondern auch Ministerpräsident Laschet sind dafür. Nun erwarte ich auch, dass Letzterer sich in möglichen Koalitionsverhandlungen und einer späteren Koalitionsvereinbarung dafür stark macht." Für Richrath wichtig: "Ich habe ausdrücklich betont, dass wir bei der Finanzierung eines A1-Tunnels nicht über Städtebaumittel reden. Das Geld dafür muss vom Bund kommen."

Apropos Geld und Bund: Damit hat auch Karl Lauterbach bei Minister Wüst argumentiert. Ihm geht es allerdings um eine lange Tunnellösung von Alkenrath unter dem Rhein durch bis Köln-Merkenich. "Wenn nun der erste Teil der A1-Brücke gebaut wird und wir wieder eine sichere Rheinquerung haben, spricht nichts dagegen, dann statt zweiter Brückenhälfte einen langen Tunnel zu planen und zu bauen", sagt der SPD-Politiker. "Das wäre die sauberste Lösung für die Menschen, die hier leben."

Dass Wüst sich davon nicht überzeugen ließ, lässt einen enttäuschten Lauterbach zurück. "Ich hatte um das Gespräch gebeten und hätte es schon für möglich gehalten, dass Wüst den Vorschlag begrüßt. Dass er das nicht tut, kann ich nicht nachvollziehen. Diese Variante würde das Land nichts kosten, der Bund muss bezahlen." Lauterbach hat, das bestätigt Uwe Richrath, in der Minister-Unterredung "Position" bezogen. Er argumentierte für den langen Tunnel vor allem mit gesundheitlichen Aspekten. "Der Minister hat sich das offen angehört. Aber er sagte auch, in NRW sei die Tunnelitis ausgebrochen, jeder wolle etwas untertunneln. Leverkusen lässt sich aber mit keiner anderen Stadt vergleichen, denn wo sonst führen zwei so große, stark befahrene Autobahnen mitten durch eine Stadt?", fragt Lauterbach rhetorisch. Er bedauere, den Eingriff in die alte Giftmülldeponie Dhünnaue. "Aber wenn nun Fakten mit dem Bau der ersten Brückenhälfte geschaffen werden, dann kann man auch über die Kombi-Lösung mit Brücke und langem Tunnel wenigstens nachdenken." Zum Eingriff in die Dhünnaue hat Richrath den Minister um Transparenz und eine besonders sorgfältige Durchführung gebeten.

Hendrik Wüst formuliert nach dem Gespräch übrigens eine Erwartung an Lauterbach: "Die neue Brücke wird gebaut, wie sie planfestgestellt ist. Der Verkehrsminister unterstützt die Stadt Leverkusen bei ihren Bemühungen, beim Bund eine Finanzierung des Tunnels statt der Stelze zu erreichen", lässt er sich zitieren. Dann an den SPD-Bundestagsabgeordneten: "Wir erwarten, dass Herr Lauterbach seinen Einfluss in Berlin geltend macht und sich für die Finanzierung des Tunnels statt der Stelze einsetzt."

(RP)
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