Leverkusen Nicht so wild - die 20er Jahre

Leverkusen · Babylon Berlin - die gleichnamige Fernsehserie ist bereits im Bezahlsender Sky gestartet und soll Ende 2018 im Ersten gezeigt werden. Sie handelt von dem Kölner Kommissar Gereon Rath, den es in den "wilden 20er Jahren" nach Berlin verschlagen hat.

 Das Rheinhochwasser 1925/26 sorgte in Wiesdorf für unfreiwillige Bootsausflüge. Provisorisch aufgebaute Stege ermöglichten es den Menschen, trockenen Fußes ihre Häuser zu erreichen.

Das Rheinhochwasser 1925/26 sorgte in Wiesdorf für unfreiwillige Bootsausflüge. Provisorisch aufgebaute Stege ermöglichten es den Menschen, trockenen Fußes ihre Häuser zu erreichen.

Foto: Stadtarchiv Leverkusen

Vorlage sind die Romane von Volker Kutscher. Doch so wild wie in Berlin ging es in Leverkusen, das erst seit dem 1. April 1930 diesen Namen trägt, nicht zu.

"Glamourös war es hier eher nicht", sagt Stadtarchivarin Gabriele John. In der Arbeiterstadt wurde eifrig gebaut, der Autoverkehr begann sich auszubreiten. Das Vereinsleben mit Sportlern und Sängern florierte.

 Peter Trimborn, Landrat des Rhein-Wupper Kreises mit Frau und Tochter. Ab 1927 war der SPD-Politiker im Amt, bevor ihn die Nazis 1933 absetzen. In Opladen trägt heute ein Platz seinen Namen.

Peter Trimborn, Landrat des Rhein-Wupper Kreises mit Frau und Tochter. Ab 1927 war der SPD-Politiker im Amt, bevor ihn die Nazis 1933 absetzen. In Opladen trägt heute ein Platz seinen Namen.

Foto: Stadtarchiv Leverlkusen

Im 1905 errichteten Erholungshaus von Bayer, der damaligen Hauptspielstätte der Stadt, wurden Theaterstücke und Konzerte aufgeführt. Die späteren Stadtteile führten in den 20er Jahren noch ein starkes Eigenleben.

 1929 feierte auch Leverkusen das zehnjährige Bestehen der Weimarer Verfassung. Im Sportstation Manfort gab es dazu einen Festakt. Ein Korso mit vielen Motorrädern fuhr am Verfassungsfeiertag durch die Stadt.

1929 feierte auch Leverkusen das zehnjährige Bestehen der Weimarer Verfassung. Im Sportstation Manfort gab es dazu einen Festakt. Ein Korso mit vielen Motorrädern fuhr am Verfassungsfeiertag durch die Stadt.

Foto: Stadtarchiv Leverkusen

Während Wiesdorf ganz im Zeichen des Bayer-Werks stand, prägte in Opladen neben den zahlreichen Behörden der noch selbstständigen Kreisstadt das Ausbesserungswerk der Bahn das Bild und gab vielen Menschen Arbeit, so wie in Manfort das Stahlwerk von Wuppermann.

Die Stadtarchivarin und ihr Kollege Werner Schäfer haben einen Bilderbogen der Zeit für unsere Leser zusammengestellt.

(RP)
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