Leverkusen Neuer Holtei-Roman spielt 1834 in der Kunstszene Düsseldorfs

Leverkusen · Das Jahr 1834: In der Handelsstadt Düsseldorf mit 30.000 Einwohnern geht es beschaulich zu. Doch die kulturellen Ereignisse überschlagen sich: Karl Immermann verhilft dem Theater zu neuem Glanz, Felix Mendelssohn Bartholdy leitet Chor und Orchester des Vereins für Tonkunst, und Friedrich Wilhelm von Schadow arbeitet mit seinen Malerschülern in der Akademie im alten Stadtschloss.

In dieser Gesellschaft fühlt sich auch der einfache Malerschüler Clemens Papenstiel wohl, der im Geheimen unsterblich in die reiche Kaufmannstochter Emma Hartmann verliebt ist. Auch sie ist eine begabte Malerin und wünscht sich, als in der Akademie zu studieren, was ihr als Frau jedoch verwehrt bleibt. Als der geheimnisvolle Kunsthändler Louis de Boer in die Stadt kommt, ist es um Emma geschehen. In ihm sieht sie ihre Chance, endlich als Malerin anerkannt zu werden, und erliegt seinem Charme - mit fatalen Folgen. In ihrem historischen Roman "Das Spiel der Täuschung" wirft Autorin Christa Holtei einen spannenden, unterhaltsamen und authentischen Blick in die Vergangenheit der Stadt Düsseldorf und ihrer berühmten Söhne - und Töchter. Das farbenprächtige Bild zur Zeit der Preußen ist mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Jetzt las die Autorin aus ihrem Werk auf Einladung des Opladener Geschichtsvereins in der Opladener Buchhandlung Noworzyn.

Als die Region von der Militärmacht Preußen kontrolliert wurde, war nicht alles Friede und Freude. "Es gab vieles, an das man sich bei den Preußen erst gewöhnen musste", berichtete die gebürtige Düsseldorferin mit Blick zurück. "Ich hatte viel Spaß an der Recherche", beschrieb die Geschichtskennerin, die dreieinhalb Jahre über die Düsseldorfer Malerschule nachforschte und über zwei Jahre an ihrem neuen Buch schrieb. Vor der Lesung erklärte sie den Gästen anhand von Bildern, wo genau sich in Düsseldorf die einzelnen Geschichten abspielten. "Zwei Drittel des Romans sind durch Elemente aus Briefen, Tagebüchern und Zeitzeugenberichten historisch belegt" sagte die Autorin.

"Das Spiel der Täuschung", 352 Seiten, Droste-Verlag, 19,99 Euro.

(gkf)
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