Leverkusen Navi kann zum Lebensretter werden

Leverkusen · Schlaganfall, Herzinfarkt, schwere Unfälle: In solchen lebensbedrohlichen Situationen zählt jede Minute. Bei einem Notruf werden die Leverkusener Einsatzkräfte nicht nur zu Einsatzstellen in Leverkusen, sondern oft auch nach Leichlingen oder Burscheid geschickt. Dabei sind neben einer ausgedruckten Anfahrtsanweisung der Wache gute Ortskenntnisse der Rettungskräfte unerlässlich.

"Allein in Leverkusen gibt es 1600 Straßen. Nachts machen uns schlecht beleuchtete Schilder und Hausnummern das Leben schwer", erzählt Thorsten Kreutz (33), Oberbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr Leverkusen.

Mobile Navigationsgeräte

Um den Rettungskräften die Arbeit zu erleichtern, sind neue Fahrzeuge des Rettungsdienstes grundsätzlich mit Navigationsgeräten ausgestattet, ältere Fahrzeuge verfügten bislang nicht über diese Technik. Darum wurden jetzt sieben Rettungsfahrzeuge, darunter zwei Notarzt-Einsatzfahrzeuge und fünf Rettungswagen der Stadt, mit mobilen Navigationsgeräten ausgestattet, die ansagen, wann beispielsweise rechts oder links abgebogen werden muss.

Finanziert wurden die insgesamt rund 900 Euro teuren Geräte vom Verein zur Förderung des Rettungsdienstes Leverkusen. Die Firma "Studio Evertz" in Opladen hat darüber hinaus ein achtes Gerät als Reserve gespendet.

In Zukunft sollen alle Rettungswagen fest eingebaute Geräte bekommen. "Bis es soweit ist, hat unser Verein die Fahrzeuge mit mobilen, leicht bedienbaren Navis ausgestattet", erzählt Kreutz, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Rettungsdienstes Leverkusen. "Navigationsgeräte können vor allem im Dunkeln eine große Hilfe sein, weil die Anfahrt oft sehr komplex ist", berichtet Kreutz.

Schneller durch Navis

Die Ortskenntnisse der Einsatzkräfte könnten auf keinen Fall durch ein Navigationsgerät ersetzt werden. "Die Geräte dienen als Ergänzung", erklärt Hermann Greven, Leiter der Feuerwehr. Eine Ortskenntnisprüfung, wie sie bei Taxifahrern üblich ist, sei zwar nicht Teil der Ausbildung. "Wir erwarten jedoch von unseren Mitarbeitern, dass sie in der Umgebung, also 25 Kilometer um das Autobahnkreuz herum, leben und sich dementsprechend auskennen."

Gegenüber handelsüblichen Straßenkarten habe das Navigationsgerät klare Vorteile, etwa wenn es darum gehe, umbenannte Straßen zu finden. "Wir freuen uns über die neuen Navigationsgeräte", sagt Greven.

Durch dieses Wunderwerk der Technik könne man die Hilfe noch schneller dorthin bringen, wo sie benötigt werde.

(RP)
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