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Leverkusen Nähcafé als Sprachschule für Flüchtlinge

Leverkusen · Nachdem bei der AWO am Berliner Platz bereits im Sommer die Fahrradwerkstatt und die Lackierergruppe für Flüchtlinge gestartet ist, errichtete man nun ein Nähcafé für Frauen. "Aber auch Männer sind hier willkommen", erzählte Petra Jennen, Leiterin des AWO Familienseminars.

Willkommene Beschäftigung: Die AWO bietet ab sofort ein Nähcafé für Flüchtlinge an, das auch als Sprachschule fungiert.

Willkommene Beschäftigung: Die AWO bietet ab sofort ein Nähcafé für Flüchtlinge an, das auch als Sprachschule fungiert.

Foto: Matzerath

Seit dem 1. September gibt es das Angebot Nähcafé. Prompt kam ein Schneidermeister aus dem Irak hinzu, der sich über diese Form der Arbeit sehr freute. Allerdings geht es der AWO nicht nur rein um ein Angebot gegen die Langeweile. "Klar, die Menschen sitzen wartend in ihren zugewiesenen Betten und wissen vorerst nicht, wie es weitergeht. Dabei würden sie so gerne etwas machen. Sie sind voller Tatendrang", erklärte Jennen weiter, "aber nicht nur dafür haben wir das Café eingerichtet, sondern auch für Sprachförderung und Anerkennung". Schließlich kreieren die Frauen aus einem Stück Stoff unter anderem Kinderkleidung, Jogginghosen, Taschen und vieles mehr.

"Für uns war es wichtig, ein Projekt zu fördern, das genau diesen Anspruch hat", ergänzte Helga Hecht-Nowotnik, Präsidentin der Soroptimisten Leverkusen, die das Projekt bereits mit insgesamt 7000 Euro unterstützen. "Die Stadt Leverkusen stellte uns mehrere Projekte für Flüchtlinge vor, wir empfanden das Nähcafé optimal. Die Frauen können Kontakte knüpfen, Sprache lernen und sich somit besser in unsere Gesellschaft integrieren", sagte sie. Mit dem Geld soll das Café mindestens ein Jahr gefördert werden. "Und danach geht es sicherlich weiter", bekräftigte Jennen, die fest davon ausgeht, dass das Angebot langfristig genutzt wird.

Begleitet werden die Flüchtlinge von vielen ehrenamtlichen Helfern. "Für die Ehrenamtler muss ich hier mal eine Lanze brechen", betonte AWO Geschäftsführer Manfred Hans, "die sind mit ihrer Zeit und Organisation am Limit. Ohne sie wäre all das hier nicht möglich".

Das Nähcafé am Berliner Platz in Opladen wird bereits stark frequentiert und die Kapazitäten seien begrenzt. Deshalb überlege man aktuell, ob zusätzlich eine weitere Gruppe sinnvoll sei. Des Weiteren bittet er Leverkusener Bürger um Spenden. Stoffe jeglicher Art für das Nähcafé, aber auch Fahrräder für die Werkstatt werden dringend benötigt.

(hawk)
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