Leverkusen Musical für Kinder bringt Welthits in das Schlaraffenland

Leverkusen · Ist es im Schlaraffenland wirklich so toll? Ist Langeweile tatsächlich so verlockend? Der Junge wollte es testen. "So ein Schülerleben ist anstrengend", stöhnte er anfangs. "Immer muss ich früh raus und für nichts habe ich Zeit." Am Ende kam er zur Überzeugung: "Ich wusste nicht, dass faul sein so anstrengend sein kann." Dazwischen lag ein Traum, in dem Vielfraße, Faulpelze und Schlafmützen die Hauptrolle spielten - und Requisiten wie übergroße Teller, Tassen und Kuchen, außerdem ein Lager aus Decken und Schlafsäcken das Bühnenbild beherrschten. Denn immer wieder hieß es: "Nach dem Essen wird geschlafen." Für die Kinder auf der Bühne war das kein Problem. "Och nee", stöhnte dagegen ein Junge im Publikum, als Schlafmütze wieder einmal zur Nachtruhe aufrief.

"Schlaraffentheater" hieß das Kindermusical von Cäcilia und Johannes Overbeck, das durch Maike Hiller ergänzt worden war. Die junge Frau war für ein Jahr als Vertreterin für Nicole Jers eingesprungen. Die stellvertretende Landeschorleiterin der Sängerjugend NRW war in Mutterschutz. Seit Februar hatten Hiller und Chorleiter Martin te Laak gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen für das zweigeteilte Sommerkonzert geprobt. In der ersten Hälfte sangen und spielten die Chorspatzen und der Kinderchor. Im zweiten Teil standen die Älteren des Leverkusener Kinder- und Jugendchores auf der Bühne unter dem Motto "Just the way you are". Sie durften das singen, wozu sie am meisten Lust hatten. Und das waren moderne Titel und bekannte Charts-Stücke wie "Lean on me" (Bill Withers), "Stiches" (Teddy Geiger), "Just the way you are" (Bruno Mars) und ein kultiges Michael-Jackson-Medley unter der Überschrift "Rock with you". Das Schlusslied "We are the world" trugen alle Akteure gemeinsam vor. Viel Text musste für das Kindermusical auswendig gelernt werden - trotz essen, schlafen, essen, schlafen, unbegrenzten Köstlichkeiten und ewigem Faulenzen. Die Aufführung am Sonntag im Scala-Theater gelang so gut, dass Moderatorin Mirjam te Laak als Souffleuse kaum eingreifen musste.

Die Zuschauer waren insgesamt begeistert. "Ganz entzückend", urteilte Bürgermeister Gerd Wölwer. Enttäuscht über den mangelnden Anklang war in erster Linie der künstlerische Leiter. "Schade", sagte te Laak, "wir haben uns wirklich viel Mühe gegeben." Sogar eine professionelle Band aus Osnabrück hatte man für die Begleitung engagiert. "Ein tolles Konzert", fasste Vorsitzender Manfred Dreibholz trotz allem zusammen.

(gkf)
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