Leverkusen Moschee lädt alle zu Abendfeiern ein

Leverkusen · Im Fastenmonat Ramadan wird jetzt das Fastenbrechen in der Moschee Kiesweg zur Begegnung und zum Austausch mit Leverkusenern aller Religionen genutzt. Acht syrische Flüchtlinge haben dort eine Anlaufstelle gefunden.

 Schlange stehen beim Fastenbrechen: Zuerst gibt es eine Suppe gegen den Hunger. Von Sonnenauf- bis -untergang wird im Ramadan gefastet.

Schlange stehen beim Fastenbrechen: Zuerst gibt es eine Suppe gegen den Hunger. Von Sonnenauf- bis -untergang wird im Ramadan gefastet.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zum täglichen gemeinsamen Fastenbrechen und Austausch zwischen den Religionen sind alle Bürger jetzt während des Ramadan in die Moschee am Kiesweg 7 in Küppersteg eingeladen. Jeden Abend nach Sonnenuntergang ab 21.50 Uhr versammeln sich dort nicht nur die Mitglieder dieser Moschee, sondern mittlerweile auch acht Flüchtlinge aus Syrien, die dort in der Fremde eine erste Anlaufstelle gefunden haben.

Die abendlichen Zusammenkünfte, "Iftar" genannt, dienen zum Fastenbrechen und zum Feiern des Fastenmonats Ramadan, der von der Moschee am Kiesweg ganz bewusst zur Begegnung auch mit Nichtmuslimen genutzt werden soll: Das betont deren Sprecher Abdi Tekin. So sei für den 8. Juli auch ein besonderer "Iftar"-Abend mit dem Integrationsrat, Vertretern der Polizei und dem Oberbürgermeister geplant, berichtet Tekin.

Der Ramadan wird in diesem Jahr bis zum 16. Juli dauern. An jedem Abend öffnet sich die Moschee am Kiesweg für die Allgemeinheit. Es wird gegessen und getrunken, wobei die Bewirtung komplett durch Spenden abgedeckt wird, wie Tekin betont. Abdullah Ates, der Vorstandsvorsitzende des Diyanet Türkisch Islamischen Kulturzentrums (DITIB) Leverkusen, sagt: "Es ist jeder willkommen. Der Ramadan ist der Monat der Barmherzigkeit. Wir möchten dieses Erlebnis gerne auch mit unseren nichtmuslimischen Mitbürgern teilen. Besonders sind auch die Flüchtlinge eingeladen."

 So sieht der reich mit Ornamenten ausgeschmückte Gebetsraum der Moschee am Kiesweg aus.

So sieht der reich mit Ornamenten ausgeschmückte Gebetsraum der Moschee am Kiesweg aus.

Foto: Uwe Miserius

Angesprochen wurden die ersten syrischen Flüchtlinge laut Tekin durch einen Aushang in ihrer Unterkunft in der Smidt-Arena. Die dort allein lebenden jungen Männer seien über den Kontakt zur Moschee sehr dankbar, erzählt Tekin weiter. Ein Großteil der Flüchtlinge, die beispielsweise an der Sandstraße in Opladen leben, nutzten aber die Moschee an der Humboldtstraße. Die muslimische Gemeinde in Küppersteg hat 500 eingetragene Mitglieder. Da aber nur die Familienvorstände registriert werden, müsse man real von mindestens 1500 Mitglieder ausgehen, berichtet Tekin.

Zum Ramadan haben auch die katholischen und evangelischen Kirchen ein Grußwort herausgegeben. Darin rufen sie Muslime und Christen in Deutschland auf, sich gemeinsam gegen Extremismus zu stellen und die Demokratie und das friedliche Zusammenleben zu stärken. "Gerade in einer Gesellschaft, in der viele Menschen der Religion gegenüber kritisch sind, ist es unsere Aufgabe, die menschenfreundlichen Werte unserer Religionen immer wieder neu ans Licht zu bringen", heißt es in ihrer Grußbotschaft. Zu den Unterzeichnern gehören auch Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (Erzbistum Köln) und Präses Manfred Rekowski (Evangelische Kirche im Rheinland). Die Kirchen weisen besonders auf die gemeinsame Verantwortung für die Flüchtlinge aus den Kriegs- und Krisenregionen hin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort