Leverkusen/Köln Mord: Keine Panne bei erster Festnahme

Leverkusen/Köln · Weiterhin auf der Flucht ist der mutmaßliche Mörder eines 46-jährigen Leverkuseners türkischer Abstammung: Das bestätigte Oberstaatsanwalt Dr. Ulrich Bremer gestern auf Nachfrage unserer Redaktion. Bremer sagte auf die Frage, ob die Tatwaffe mittlerweile gefunden wurde: "Das ist nicht falsch." Es sei allerdings mit der Polizei Köln Stillschweigen über die weiteren Ermittlungen vereinbart. Nicht bestätigen wollte Bremer, dass an der gefundene Tatwaffe die DNA eines dringend Tatverdächtigen identifiziert worden sei, wie die Bild-Zeitung berichtet hatte.

 Betroffenheit herrschte an der Keupstraße, als der ermordete Leverkusener in die Gerichtsmedizin abgeholt wurde.

Betroffenheit herrschte an der Keupstraße, als der ermordete Leverkusener in die Gerichtsmedizin abgeholt wurde.

Foto: Dennis Truckenbrodt

Es gebe zwar einen neuen Tatverdächtigen, nach dem gefahndet werde, berichtet der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Tatwaffe werde aber noch labortechnisch untersucht. Die Ergebnisse werden aber laut Bremer nicht der Öffentlichkeit zugängig gemacht.

Am 3. September ist ein Leverkusener Getränkehändler in dem Lokal "La Fayette" an der Kölner Keupstraße von einem bislang nicht gefassten Täter zweimal in den Oberkörper und einmal in den Kopf geschossen worden. Den Verletzungen erlag er unmittelbar nach diesen Schüssen. Zunächst hatte die Polizei am Abend des selben Tages einen 50-Jährigen Tatverdächtigen festgenommen, der nach vier Tagen Untersuchungshaft aber wieder entlassen werden musste. Eine Verwechslung mit dem nunmehr Gesuchten, der laut Bild-Zeitung den gleichen Vornamen haben soll, habe es nicht gegeben: "Man kann auch nicht von einer Panne bei der Polizei sprechen", meinte Staatsanwalt Bremer. Zum Zeitpunkt der Festnahme sei der Mann dringend tatverdächtig gewesen. Zeugen hätten gemeint, ihn erkannt zu haben. Durch erweiterte Zeugenvernehmungen und die Spurenlage sei dann der dringende Tatverdacht gegen den 50-Jährigen mittlerweile entfallen, erläutert Bremer.

Es gebe auch inzwischen Hinweise, dass es zwischen Täter und Opfer "in irgendeiner Form eine Auseinandersetzung" gegeben habe, bestätigt die Staatsanwaltschaft mittlerweile. Dass es dabei nur um einen nichtigen Anlass gegangen sei wie Bild kolportiert, will Bremer aber nicht bestätigen.

Der Oberstaatsanwalt wiederholte im Gespräch mit unserer Redaktion, es werde weiterhin von Polizei und Staatsanwaltschaft auf Hochtouren ermittelt. Die Fahndung nach dem ebenfalls türkischstämmigen nunmehr dringend Tatverdächtigen soll international ausgeschrieben sein.

(RP)
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