Leverkusen Moderne Wohnungen, weniger Treibhausgas

Leverkusen · Die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL), mit rund 7000 Wohnungen und 80 Mitarbeitern größter Vermieter der Stadt, will durch umfängliche Sanierungen nicht nur den Komfort für seine Mieter steigern, sondern mindert auf diese Weise auch den Treibhauseffekt.

 Wolfgang Mues betankt das neue Elektroauto mit Strom

Wolfgang Mues betankt das neue Elektroauto mit Strom

Foto: B. Bussang

13 Millionen Euro gibt die Stadttochter jährlich für Modernisierungen aus. Im vergangenen Jahr waren es 130 Gebäude. Was das an Spareffekt für den CO²-Ausstoß bringt, haben WGL-Chef Wolfgang Mues und Marketingleiter Klaus-Ulrich Heimann genauer ausgerechnet: Bei beispielhaften 74 Wohnungen beläuft sich der Spareffekt auf 26 Prozent weniger CO². Das wiederum entspricht dem Jahresausstoß von 9,5 VW Golf Diesel.

Was große Wohnungsgesellschaften für die Umwelt tun können, haben die WGL-Manager längst zur Chefsache gemacht. "Unsere Modernisierungsmaßnahmen tragen erheblich zur Reduzierung des Treibhauseffekts bei", sagte Mues gestern beim Pressegespräch. Die Beispielrechnung mit den 74 sanierten Wohnungen bezieht sich auf die Karl-Marx-Straße mit zwölf Wohnungen aus den 20er Jahren, Unstrutstraße (70er Jahre, 25 Wohnungen), Görlitzer Straße (zwölf Wohnungen) und Felderstraße (Baujahr 1965, 25 Wohnungen). In diesen Objekten wurden Dach, Fassagen, Fenster und Kellerdecken gedämmt und neue Heizanlagen installiert. Die Modernisierungkosten belaufen sich auf rund 27 Euro pro Quadratmeter.

Hinzu kommt: 50 Prozent der WGL-Gebäude, vor allem im Bereich Rheindorf, werden bereits über Fernwärme beheizt. Dabei nutzt die WGL die Abwärme des städtischen Avea-Müllkraftwerks, die bei der Verbrennung des Abfalls frei und durch unterirdische Wärmerohre geleitet wird. Die übrigen Wohnungen werden mit Gasheizungen erwärmt, davon haben inzwischen 90 Prozent eine moderne Brennwerttechnik, die als besonders umweltschonend gilt. Hinzukommen 37 Sonnenkollektoren zur Warmwassergewinnung sowie zwei Photovoltaikanlagen, eine davon befindet sich in der Verwaltungs-Zentrale an der Heinrich-von-Stephan-Straße. Dort ist übrigens auch das erste Elektroauto stationiert, ein Nissan Leaf mit 190 Kilometern Reichweite. Es ist eines aus der elf Fahrzeuge umfassenden WGL-Flotte, die von Objektbetreuern für Außentermine genutzt werden.

Auf Elektroanschlüsse setzt die WGL auch bei Neubauten, etwa in der Kantstraße. Dort sei für ein Neubauvorhaben eine öffentliche Doppelladestation vorgesehen, sagt Mues. Insgesamt 24 Millionen Euro will die WGL in derzeit laufende oder geplante Neubau-Projekte investieren. 200 Wohneinheiten sind vorgesehen, davon allein 61 Wohnungen und fünf Geschäftsflächen am Königsberger Platz. Alle ausgestattet mit moderner Bau- und Energietechnik.

(bu)
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