Leverkusen Massenschlägerei am Lindenplatz

Leverkusen · Nur vier Ingewahrsamnahmen bis zum frühen Abend: Eigentlich war die Polizei mit dem Verlauf von Weiberfastnacht am Lindenplatz zufrieden. Dort war es in den vergangenen Jahren öfter zu aggressiver Stimmung, zu hohem Alkoholkonsum und Randale gekommen.

Die Polizei war am Lindenplatz in Schlebusch auf Krawall vorbereitet. Der blieb gestern bei den Jecken vor Ort aber weitgehend aus.

Die Polizei war am Lindenplatz in Schlebusch auf Krawall vorbereitet. Der blieb gestern bei den Jecken vor Ort aber weitgehend aus.

Foto: Uwe Miserius

Aber gegen 18.55 Uhr eskalierte gestern die Situation doch noch. Die Polizei bestätigte am Abend eine Massenschlägerei, in die 40 Leute verwickelt gewesen sind. Die Beamten vor Ort musste die Prügelei auflösen, etliche Beteiligte seien in Gewahrsam genommen worden, hieß es.

Bis zu diesem Zeitpunkt war die Bilanz der Behörde zum Lindenplatz positiv: "Aus Sicht der Polizei ist dieses Wetter gut", sagte Sprecher Christoph Gilles. "Bei Regen gibt es weniger Straftaten." Das wirkte sich auf die feiernden - mehrheitlich jugendlichen - Karnevalisten am Lindenplatz am Rande der Schlebuscher Fußgängerzone aus. Trotzdem hielten sich 80 Beamte bereit, die zunächst wesentlich weniger als in den Vorjahren eingreifen mussten.

Auch Horst Wedler, Chef des Ordnungsamtes, war bis zum Nachmittag zufrieden. "Hier ist es nicht so schlimm wie sonst", urteilte er. Maximal 1500 Jecke hätten sich versammelt - nur ein Viertel so viele wie in den vergangenen Jahren. In denen habe aber eben die Sonne geschienen.

Die 33 anwesenden Kräfte vom Malteser Hilfsdienst mussten bis zum Nachmittag 40 Feiernde betreuen, zehn davon hätten wegen zu viel Alkohols oder Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden müssen, berichtete Malteser-Chef Tim Feister. Dass nicht noch mehr passiert sei, führte er neben dem Wetter auch auf die hohe Polizeipräsenz zurück. Und: "Die Stimmung war weniger aggressiv als in den Vorjahren."

Das Verbot von Glasflaschen in der Feierzone zeigte zwar wieder Wirkung - eine komplett scherbenfreie Fußgängerzone allerdings ließ sich nicht umsetzen. Bis auf wenige Döner-Läden und Discounter schlossen die Geschäfte pünktlich. Einige verbarrikadierten ihre Läden mit Sperrholzplatten. 80 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes sicherten die Partyzeile zusätzlich ab. Einige Anwohner beschwerten sich über feiernde Jugendliche, die in Nebenstraßen auswichen. Mitarbeiter des Ordnungsamts wurden dem zeitig Herr.

(jim)
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