Leverkusen Malerische Frühlingsboten in der alten Metzgerei

Leverkusen · Karin Unshelm hat aus einer Fleischerei in Witzhelden eine kleine Galerie gemacht. Heute beginnt eine neue Schau.

 Sie stellen aus: Angela Steinert, Heinz-Peter Knoop, Karin Unshelm und Ute Dietz (von links).

Sie stellen aus: Angela Steinert, Heinz-Peter Knoop, Karin Unshelm und Ute Dietz (von links).

Foto: Miserius

Früher gingen hier Schnitzel und Leberwurst über die Theke. Doch von der zwischenzeitlichen Geschichte als Metzgerei zeugen allenfalls die weiß übermalten Kacheln an den Wänden der kleinen Galerie am Markt in der Witzheldener Dorfmitte. Heute ist hier die Kunst zu Hause. Besitzerin Karin Unshelm hat nach dem Tod ihres Mannes versucht, eine Nachfolge für die Fleischerei zu finden - vergeblich. Sie selber malt sehr gerne und kennt andere Menschen aus Leichlingen und Umgebung, die ebenfalls künstlerisch aktiv sind. Im Dezember startete sie den Versuch mit einer ersten Ausstellung. An diesem Wochenende wird das Frühjahr begrüßt mit Bildern, Keramiken und Skulpturen.

Karin Unshelm zeigt einige ihrer großformatigen Blumenbilder und abstrakte Werke. Daneben hängen Arbeiten von Angela Steinert, die Schülerin von Eloba (Ellen Loh-Bachmann) ist. "Ich bin in der zweiten Klasse", sagt sie lachend. Denn die erste schwarz-weiße Phase, in der Grundkenntnisse mit Kohle auf Papier studiert werden, hat sie hinter sich. Das Letzte davon hat sie ebenso ausgestellt wie ein vergleichsweise unbedarftes Werk aus früheren Zeiten. Jetzt ist der Umgang mit Farben ein anderer, wie mehrere Pastellzeichnungen mit Blumen und Gemüse beweisen.

"Ich war hier früher Kundin", berichtet Ute Dietz ihre Verbindung zu diesem Künstlerkreis. Sie arbeitet als Kreativtherapeutin mit Grundschulkindern in allen möglichen Gestaltungstechniken. Ihre persönliche Vorliebe gilt der Keramik und speziell dem traditionell japanischen Raku-Brand. Sie zeigt in erster Linie Gefäße unterschiedlicher Größe und Form.

Das Studium der Form ist Grundanliegen des Bildhauers und Grafikers Heinz-Peter Knoop. Sowohl in der Zwei- als auch in der Dreidimensionalität erforscht er, wie weit sie sich reduzieren lässt und dennoch klar erkennbar bleibt. Er spricht von der "Seele der Form", wenn er etwa einen Vater mit Kind im Arm als zwei miteinander verschmolzene Ovale darstellt. In diesem Falle benutzte er helles Lindenholz, oft sind es Obsthölzer. Aber er arbeitet ebenso mit Sandstein oder Marmor. Von den Einnahmen, die bei dieser Verkaufsausstellung erzielt werden, geht ein Teil als Spende an die Jugendarbeit der Freiwilligen Feuerwehr in Witzhelden. Ein Grundstock wurde bereits im Dezember gesammelt, erzählt Karin Unshelm.

In Zukunft soll noch mehr Kultur in ihrer ehemaligen Metzgerei stattfinden, an die noch das neue Logo erinnert: ein schwarzes Hackebeilchen. Zwischen Schauen sollen hier Workshops zur Weiterbildung stattfinden oder Teestunden mit Malproben. Im Sommer soll es auch Aktionen für Kinder geben. An diesem Ort hat Kultur Geschichte. Unshelm hat erzählt, dass an dieser Stelle früher die "Kaiserhalle" stand, die gute Stube Witzheldens, wo es Theaterabende und Konzerte gab.

Eröffnung der Schau in der kleinen Galerie, Am Markt 26, ist heute, 9. März, um 19.30 Uhr. Geöffnet: 11. und 17. März ab 11, 18. März 11 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung 02174 70930 oder 0157 58543580.

(mkl)
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