Leverkusen Ludwig-Rehbock-Anlage eingeweiht

Leverkusen · Vor einem Jahr starteten die Bauarbeiten an der Ludwig-Rehbock-Anlage, weil Himmelsleiter, Gewölbe- und Wupperbrücke marode waren. Die Arbeiten sind beendet. Gestern wurde die Anlage eingeweiht. Die Neugestaltung ist ein Projekt der Regionale 2010 "WupperWandel".

 Die Ludwig-Rehbock-Anlage wurde gestern von Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn eingeweiht. Dabei wurde er von Pfarrer Manfred Jetter und Monsignore Heinz-Peter Teller unterstützt.

Die Ludwig-Rehbock-Anlage wurde gestern von Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn eingeweiht. Dabei wurde er von Pfarrer Manfred Jetter und Monsignore Heinz-Peter Teller unterstützt.

Foto: Matzerath

Wo sonst könne man über die Wupper gehen und die Himmelsleiter hinaufsteigen, ohne vorher das Zeitliche gesegnet zu haben, fragte Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn in Anlehnung an die Redensart. Gestern schnitt er die Absperrbänder an allen Seiten der neuen Bauwerke an der Ludwig-Rehbock-Anlage durch. Dabei assistierten die Opladener Pfarrer Manfred Jetter und Monsignore Heinz-Peter Teller, die den Segen von oben erbaten. Jetzt können Fußgänger und Radfahrer endlich wieder die Abkürzung durchs Grüne nutzen.

Wuchtige Brücke

Nach heftigem Bürgerprotest konnte die marode Treppe von der Wupper auf den Frankenberg einige Jahre provisorisch gesichert werden. Jetzt gibt es neue Fundamente, die breite Betonstufen tragen. Seitlich sind solide Edelstahlgeländer angebracht. Als Reminiszenz an die historische Anlage erhielt man die mit Bruchsteinen verkleidete "Kanzel" am Kopf. Und wen beim Aufstieg Richtung Himmel die Kräfte verlassen, der kann sich unterwegs auf eine Bank setzen. Eine Bank gibt es auch in der Mitte der Wupperbrücke, die mancher als zu wuchtig kritisierte. "Sie hat aber den großen Vorteil, dass statt vorher fünf jetzt nur drei Pfeiler im Boden versenkt werden mussten", verteidigte Buchhorn die Konstruktion, die bei der Anlieferung im April für Aufregung sorgte, weil die Papiere für den Schwertransporter nicht die korrekte Route enthielten.

Die aufwendige Montage per Spezialkran musste um einen Tag verschoben werden. An diese Peinlichkeit und an die lange Bauphase dachte gestern bei der Einweihung unter wolkenlosem Himmel niemand mehr.

Die Brückenmitte ist immerhin aufgebrochen. Auf der Bank ist der Blick nach allen Seiten und durch ein Rost auch nach unten frei. Hunde werden lernen müssen, auf einem schmalen Betonstück zu balancieren.

Die wuchtigen Seitenteile passen sich mit ihrer Rostpatina farblich in die Natur ein — das Material erinnert an die frühen industriellen Ansiedlungen entlang der Wupper. Und sie sind pflegeleicht, selbst Graffiti ließe sich mit Drahtbürste oder Schleifgerät entfernen, meint TBL-Brückenfachmann Ulrich van Acken.

Die Neugestaltung der Ludwig-Rehbock-Anlage konnte als Projekt der Regionale 2010 "WupperWandel" gefördert werden. Der gesamte Bereich zieht sich vom Brückenpark Müngsten bis zum Neulandpark.

Von sieben Schwerpunkten an dieser Strecke liegen vier auf Leverkusener Gebiet: der Wupperübergang mit überdachter Fußgängerbrücke, die Rehbockanlage, die Wupperauen bei Rheindorf und die Wuppermündung in den Rhein. Dort steht dieses Jahr noch eine Einweihung an, wenn die Schiffsbrücke fertiggestellt ist.

(mkl)
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