Leverkusen Löhrmann spricht bei Feier der alevitischen Frauen in Deutschland

Leverkusen · Der Bund Alevitischer Frauen in Deutschland feierte am Wochenende im Forum den 15. Jahrestag als eingetragener Verein mit Sitz in Köln. Mit deutlicher Verspätung begann der Festakt, bei dem auch Sylvia Löhrmann sprach.

 Sylvia Löhrmann

Sylvia Löhrmann

Foto: dpa, Roland Weihrauch

Die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW würdigte die Grundsätze des Frauenverbandes. Er habe sich "vorbildlich für Bildung, Integration, für Demokratie und Menschenrechte und für die Rechte und Teilhabe der Frauen am gesellschaftlichen Leben eingesetzt. Dies sind Werte und Haltungen, die wir heute mehr denn je brauchen".

Die gemeinsamen Werte, für die sich alevitische Frauen in Deutschland einsetzen, waren die ganze Zeit über auf der Bühnenwand zu lesen: Humanismus, Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Respekt, Solidarität, Mitmenschlichkeit, Wir-Gefühl. "Wir sind froh, dass uns das in Deutschland nicht verwehrt wird", betonten die beiden Moderatorinnen bei der zweisprachigen Begrüßung, der eine Schweigeminute des Gedenkens folgte.

Hüseyin Mat, Vorsitzender der Alevitischen Union Deutschlands und Europas, erinnerte daran, dass der Dachverband 2001 die Gründung eines eigenen Frauenverbandes unterstützte, damit sich dieser speziell für die Belange und Bedürfnisse der Frauen einsetze. Den größten Teil seiner Rede setzte er auf Türkisch fort, unterbrochen von Applaus, Pfiffen und Buh-Rufen. Da fiel mehrfach der Name Erdogan, unter dessen Regierung die Religionsgemeinschaft in der türkischen Heimat leidet. Aleviten sind Mitglieder einer vorwiegend aus der Türkei stammenden, gemäßigten islamischen Glaubensrichtung, die sich nicht der Scharia, sondern einer modernen Rechtsordnung verpflichtet fühlen. In Deutschland stellen sie nach den Sunniten die zweitgrößte Gruppe der hier lebenden Muslime.

Die Alevitische Gemeinde Deutschland (AABF) mit Sitz in Köln ist die größte Dachorganisation. Organisiert ist dort der Bund der Alevitischen Jugend, dessen Vorsitzender Umut Güzel auf der langen Liste der Geburtstagsredner stand. Außerdem die beiden Vorsitzenden des Bundes der Alevitischen Frauen in Deutschland und Europa. Im zweiten Teil standen vor allem Musik und Tanz auf dem Programm, aber auch Berichte über Opfer von Gewalt und Unfreiheit.

(mkl)
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