Leverkusen LKA startet Kampagne gegen Online-Betrüger

Leverkusen · 2015 richteten Online-Betrüger 7,5 Millionen Euro Beutschaden hierzulande an. Sagt die Polizei. Das Landeskriminalamt und die Verbraucherzentrale NRW klären jetzt gemeinsam Bürger darüber auf, wie man sich vor sogenannten Fake-Shops schützen kann.

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Foto: dapd

Ein Mausklick auf den Kaufbutton genügt und die überraschend günstigen Markenschuhe sind bestellt. Wer zur Weihnachtszeit noch auf Geschenksuche suche ist, kann den Einkauf bequem übers Internet gestalten. Der Käufer wird jedoch ein fragendes Gesicht machen, wenn die Bestellung über drei Wochen auf sich warten lässt. Das überwiesene Geld kann sich schließlich nicht in Luft aufgelöst haben. Hat man es mit einem Trickbetrüger zu tun gehabt? Wenn ja, dann lassen die Schuhe wohl lebenslänglich auf sich warten.

25.000 Betrugsfälle solcher Art gab es zwischen 2013 und 2015 pro Jahr, sagt die Polizei. Die Masche: Kriminelle ändern eine real existierende Domain eines Webshops ab und bieten Artikel unter ähnlicher Aufmachung an. Fake-Shops, also gefälschte Geschäfte, nennt sich der Trick.

"Durch Delikte wie Warenbetrug, Computerbetrug und weitere Betrugsarten mit dem Tatmittel Internet entsteht ein wirtschaftlicher Schaden. Vergangenes Jahr betrug der Beuteschaden rund 7,5 Millionen Euro ", berichtet jetzt Uwe Jacob, Direktor des Landeskriminalamts (LKA) in NRW. Fakt ist: In Deutschland waren es 2015 rund 65,5 Prozent der Bevölkerung, die Einkäufe online tätigten, nennt die Behörde Zahlen. Das nutzen die Trickbetrüger. Vor den Festtagen rechnet das LKA mit einem Anstieg der Fallzahlen - und will vorbeugen. Die entsprechende Kampagne dazu heißt "Achtung! Täuschend echt!" und wurde mit der Verbraucherzentrale NRW entwickelt und gestern offiziell gestartet. Unter anderen wird auf der Webseite der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.nrw/fakeshops mit einem virtuellen Fakeshop aufgeklärt.

"Lassen Sie sich durch vermeintliche ,Schnäppchen' nicht zu voreiligen Handlungen verleiten und wählen Sie sichere Zahlungswege", empfiehlt LKA-Chef Jacob. Dass die gefragten Schuhe bei einem Onlinehändler plötzlich nur für die Hälfte des Preises angeboten werden, sollte zum Nachdenken anregen - so verlockend das Angebot auch sein mag. Sogar viele Experten erkennen erst auf den zweiten Blick, dass die Händleradresse falsch ist oder Beiträge ohne Sicherheit vorab gezahlt werden müssen. "Es ist wichtig, Kunden bereits vor dem Kauf zu informieren, woran sie unseriöse Kaufartikel erkennen können", ergänzt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.

Die Infos an Bürger zu bringen, das sei das größte Ziel der Kampagne. Sie sollen in konzentrierten Aktionen von Mitarbeitern der Verbraucherzentrale und Fachberatern der Kriminalprävention in den Kreispolizeibehörden informiert werden. Ab heute, 30. November, bis 15. Januar, ist das Thema bei den Verbraucherschützern und der Behörde besonders im Fokus, heißt es von den Kooperationspartnern.

(RP)
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