Leverkusen/Düsseldorf Leverkusener Drachen auf der "Boot"

Leverkusen/Düsseldorf · Stefan Altenbach hat sein Holzschiff mühevoll aufgearbeitet und zeigt es jetzt auf der Düsseldorfer Wassersportmesse.

 Segeln auf dem Rhein hat in Hitdorf Tradition.

Segeln auf dem Rhein hat in Hitdorf Tradition.

Foto: Miserius (Archiv)

Etliche Stunden hat Stefan Altenbach mit seinem Drachen "Fridolin", einem traditionellen norwegischen Segelboot, verbracht. "Ich habe ihn mühevoll wieder aufgearbeitet", erzählt der Leverkusener. "Jetzt befindet er sich in einem neuwertigen Zustand." Davon können sich ab heute auch die Besucher der Düsseldorfer Wassersportmesse "Boot" überzeugen. Denn das Schiff ist eins von 17, die im "Classic Forum" in Halle 14 maritime Tradition veranschaulichen sollen.

"Der Holzdrachen ist 55 Jahre alt", erzählt Altenbach. Genauso alt wie er selbst. Zum 50. Geburtstag wurde ihm sein Traum erfüllt und das Boot geschenkt. Es stammt von der deutschen Traditionswerft Abeking & Rasmussen in Bremen-Lemwerder. Der Ursprung dieser Kielschiffe reicht aber bis ins Jahr 1929 zurück. Damals hatte der Norweger Johan Anker die Bootsklasse mit einer offenen Kajüte konstruiert. "Heutige Drachenboote werden nicht mehr in Holz gebaut", berichtet der Leverkusener. Seit 1965 werde für die Herstellung glasfaserverstärkter Kunststoff (GfK) verwendet.

Deshalb sei er froh, dass sein "Fridolin" - der Name stammt vom Vorbesitzer - noch aus Holz sei. "Er ist aus Mahagoniholz. So edle Materialen hat kaum jemand im Wohnzimmer stehen", schwärmt er. "Einsatzbereit war das Boot schon, als ich es bekommen hatte. Ich habe es nur aufgearbeitet." Kein Problem für den Technischen Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL). Denn er ist gelernter Schreiner. Das fertige Werk jetzt auf der "Boot" präsentieren zu können, mache ihn stolz. "Ich bin dazu eingeladen worden", sagt Stefan Altenbach. "Als Leverkusener bin ich regelmäßig auf der ,Boot', und da kommt man mit anderen ins Gespräch." Das Schiff betreten dürfen die Besucher nicht. Sie können aber über einen Podest einen Blick ins Innere werfen.

Altenbach ist an allen Tagen der Wassersportmesse vor Ort und steht darüber hinaus für Fachgespräche zur Verfügung. Zum Beispiel, wie die Vergoldung gemacht wird. "Die Zierlinie unterhalb des Decks - die sogenannte Gül - besteht aus 24-karätigem Blattgold", erklärt er. "Ich habe dafür zwei Monate gebraucht." Er hat das Schiff aber grundsätzlich nicht (nur) zum Anschauen. "Ich fahre damit auch Regatten", erzählt der Leverkusener, der Mitglied im Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf ist. "Meist auf dem Bodensee, woher ich das Boot geholt habe. Aber auch einige auf dem Baldeneysee." Per Trailer gelangt das Boot an die jeweiligen Startplätze. Neben ihm als Skipper seien bei den Wettkämpfen noch zwei Vorschoter im Team, die sich um die Segel kümmerten. Bestes Ergebnis bislang: "Der zweite Platz in der Drachenbootklasse bei der Bodenseewoche", berichtet Altenbach. Der Drachen ist als Internationale Kielbootklasse anerkannt und wurde von 1948 bis 1972 bei den Olympischen Sommerspielen gesegelt. Altenbachs nächstes Ziel steht schon fest: "Ich will dieses Jahr unbedingt bei der Rheinwoche zu Pfingsten mitmachen", sagt er.

Das "Classic Forum" auf der "Boot" ist in Halle 14 / Stand E38, H21 und H22.

(sug)
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