Leverkusen Streit und Pannen auf der Bahnhofsbrücke Opladen

Leverkusen · Still stehende Rolltreppen und ein Aufzug außer Betrieb sorgten an den Festtagen und am Sonntag am Bahnhof Opladen für verärgerte Bahn- und Brückennutzer.

Bahnhofsbrücke Opladen: Rolltreppen und Aufzug außer Betrieb
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Bahnhofsbrücke Opladen: Rolltreppen und Aufzug außer Betrieb

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Foto: Ulrich Schütz

Am zweiten Weihnachtstag und am Sonntag funktionierten die Rolltreppen zu beiden Bahnsteigen nicht. Speziell das Gleis 2 (Richtung Solingen/Wuppertal) war damit für Gehbehinderte, Familien mit Kinderwagen oder Reisende mit schwerem Gepäck nur mühevoll zu verlassen, zumal an den Bahnsteigen die Aufzüge wegen fehlender Abnahme (der TÜV-Prüfer ist krank) schon seit der Eröffnung vergangenen Donnerstag nicht funktionieren.

Ein Anruf bei der Bahn-Hotline in Köln löste keine Änderung aus. Für Gleis 1 galten die Schwierigkeiten nicht, da dieser Bahnsteig vorläufig noch ebenerdig zugänglich ist. Richtige Probleme hatten Gehbehinderte, von Opladen aus, die Höhen der Brücke zu erreichen. So war die Außentreppe für viele ein unüberwindbares 50-Stufen-Hindernis, es ging nur über die lange Rampe auf die neue Brücke.

Oben auf dem Übergang geraten seit der Brücken-Inbetriebnahme inzwischen immer wieder Radfahrer und Fußgänger aneinander. Vor allem Radler schimpfen oder brüllen herum, wenn Fußgänger nicht auf ihrer Seite der Brücke laufen, sondern auf der Radwegespur. Fußgänger sind auch nicht zimperlich: "Halt die Fresse, fahr einfach hinter uns her", war heute noch die höfliche Variante.

Dabei fällt auf: Fußgänger, die sich nach den Bodenmarkierungen richten, dürfen die Brücke in Richtung Opladen über die Rampe gar nicht verlassen. Durchgezogene Linie und die Fußgänger-/Radwegmarkierungen verbieten dies streng nach Gesetz. Und: Wer allerdings vom Bahnsteig kommt, erkennt mangels Markierungen erst gar nicht, wo er zu laufen hat.

Hoch gefährlich erscheint auch das Tempo, mit dem manche Radler die Brücke benutzen. Stark verbesserungsbedürftig ist die Beschilderung. Sie ist zu klein und lückenhaft. Immer wieder laufen Fahrgäste am Bahnhof durch gesperrte Baustellenbereiche dicht am Gleis 1 entlang - auf der Suche nach der früheren Unterführung im Bahnhof zum Gleis 2.

Andere Fußgänger standen vor dem verschlossenen Tunnel zwischen Opladen und Lützenkirchener Straße und wussten nicht, wie es weitergeht. Da störte fast kaum noch, dass National Express in Opladen zeitweise mit überfüllten Kurzzügen vorfuhr. Mindestens einer der nagelneuen Züge erhielt übrigens schon mit Graffiti ein neues Design. Sichtbaren Spaß an der Bahnhofsbrücke haben dagegen die Fotoliebhaber. Für die für die Brücke mitverantwortliche Bahnstadt-Geschäftsführerin Vera Rottes dürfte jetzt gelten: "Wir haben da Probleme, räumen wir sie aus."

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