A1-Sperrung und die Folgen Nichts geht mehr in Leverkusen-Hitdorf

Leverkusen · Die A1-Brücke zwischen Leverkusen und Köln ist gesperrt. Für die Rheinfähre in Leverkusen-Hitdorf bedeutet das Hochbetrieb. Die Straßen rund um die Fähre waren am Montag so voll, dass dutzende Autofahrer zu spät ans Ziel kamen.

 Am Montagmorgen gab es im Berufsverkehr lange Schlangen an der Rheinfähre Hitdorf.

Am Montagmorgen gab es im Berufsverkehr lange Schlangen an der Rheinfähre Hitdorf.

Foto: Miserius, Uwe

Am Montagmorgen ging in Hitdorf nichts mehr. "Ich hatte eigentlich einen Geschäftstermin in Frankfurt", berichtet Anwohner Hans-Joachim Santel. "Aber den musste ich absagen, weil ich nicht weggekommen bin." Hitdorfer Straße und Ringstraße seien dicht gewesen, ebenso die Wiesenstraße. "Von allen Seiten wollten die Autofahrer zur Fähre, weil ja die A-1-Brücke gesperrt war. Das war ein einziges Chaos."

Santel ärgert sich nicht über den Landesbetrieb Straßen NRW, der die Leverkusener Rheinbrücke in Fahrtrichtung Köln wegen der Suche nach einer möglichen Fliegerbombe gesperrt hat. Der Anwohner fühlt sich von der Stadtverwaltung in Leverkusen im Stich gelassen. "Die Sperrung wurde doch rechtzeitig angekündigt", sagt der Hitdorfer. "Wieso war niemand vor Ort, um den Verkehr zu regeln? Sonst verfolgt das Ordnungsamt hier mit großer Akribie sofort jeden Falschparker."

Stadt weist Vorwürfe zurück

Die Stadtverwaltung sieht sich jedoch zu Unrecht kritisiert. "Wir haben natürlich mit Verkehrsbehinderungen durch einen erhöhten Andrang auf die Fähre gerechnet", erklärt Stadtsprecherin Julia Trick. Deshalb habe der Bereich Straßenverkehr bereits am Freitag Halteverbotsschilder auf der Wiesenstraße (zwischen Fährstraße und Am Werth), der Fährstraße (zwischen Hitdorfer Straße und Wiesenstraße) und auf der Straße Am Werth (zwischen Wiesenstraße und Hitdorfer Straße) aufgestellt. "Damit werden zusätzliche Behinderungen durch parkende Autos vermieden."

Darüber hinaus hätten die Fachleute auch mögliche Einbahnstraßenregelungen in Erwägung gezogen. "Die wurden aber als nicht zielführend verworfen", berichtet Trick. Damit würde man den Stau nur auf andere Straßen verlagern. "Denn es wollen ja nun mal alle zur Fähre." Und die könne nur etwa 17 Fahrzeuge auf einmal transportieren und brauche 30 Minuten, bis sie aus Köln-Langel zurück sei, um neue Fahrzeuge aufzunehmen. "In den fließenden Verkehr selbst dürfen wir nicht eingreifen", sagt die Stadtsprecherin.

Behörde rät Pendlern, aufs Auto zu verzichten

Auch in anderen Stadtteilen Leverkusens, insbesondere auf den Ausweichstrecken entlang der Autobahnen 1 und 3 , kam es wegen der A1-Sperrung zu großen Verkehrsproblemen. Die Rheinbrücke ist voraussichtlich noch bis Donnerstagmorgen nicht befahrbar. Denn das acht Meter tiefe und 4,5 mal 4,5 Meter breite Loch zu schließen, in dem die Eisenstange gefunden wurde, sei aufwendig. "Schließlich wurde dafür die Fahrbahn aufgebrochen", erklärt Timo Stoppacher, Sprecher von Straßen NRW. Das bedeute, dass nach dem Verfüllen der Grube auch alle Tragschichten unter dem betroffenen Autobahnstück wieder neu aufgebaut werden müssten und nicht nur die Fahrbahn zu asphaltieren sei.

Der Landesbetrieb empfiehlt Autofahrern, "nach Möglichkeit die Hauptverkehrszeiten zu meiden und auf den öffentlichen Nahverkehr auszuweichen". Die ausgewiesenen Park-and-Ride-Parkplätze in Leverkusen hätten ausreichende Kapazitäten. Die S-Bahn-Linie S 6 sei von den Einschränkungen am Kölner Hauptbahnhof nicht betroffen. Die drei Park-and-Ride-Parkplätze nahe der S-Bahn-Haltestelle "Chempark" seien Montag jedoch nicht stark genutzt worden.

(RP)
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