Leverkusen Viele Fragezeichen nach Böller-Attacke auf Flüchtlings-Unterkunft

Leverkusen · Nach dem mutmaßlichen Böller-Angriff auf die Flüchtlingsunterkunft an der Görresstraße in der Neujahrsnacht wird die Einrichtung von nun an nur noch durch den Haupteingang zu betreten sein.

 Ein Bild eines früheren Polizeieinsatzes an der Unterkunft Görresstraße. So sieht das Gebäude von außen aus.

Ein Bild eines früheren Polizeieinsatzes an der Unterkunft Görresstraße. So sieht das Gebäude von außen aus.

Foto: UM (Archiv)

"In Absprache mit Polizei und Feuerwehr haben wir beschlossen, nur noch diesen Eingang zu öffnen", sagte Manfred Hans von der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die die Unterkunft betreut, unserer Redaktion.

Dazu, ob die Polizei darüber hinaus weitere Sicherheitsmaßnahmen ergreift, wollte die Behörde aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben machen.

In der Neujahrsnacht hatten Unbekannte die Flüchtlingsunterkunft mit Silvesterböllern beworfen. Der Sicherheitsdienst hatte die Polizei alarmiert. Eigenen Angaben zufolge seien die Wachleute von den Angreifern bedroht und beleidigt worden. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Rund um den Zwischenfall bleibt vorerst vieles im Unklaren — zum Beispiel ob in der Tatnacht tatsächlich Schüsse aus einer Schreckschusspistole abgegeben wurden. "Im Moment liegen uns keinerlei Erkenntnisse darüber vor, dass es zum Einsatz einer Schusswaffe gekommen ist", sagte Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn von der Staatsanwaltschaft Köln und widersprach damit Berichten, dass die mutmaßlichen Täter Schüsse aus einer solchen Waffe abgegeben hätten.

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter der Anzahl der Täter. Fünf Verdächtige waren vorübergehend festgenommen worden. Wachleute hatten von bis zu zehn weiteren Personen berichtet. "Dort muss eine größere Gruppe tätig gewesen sein", bestätigte Willuhn.

Aktuell werden Zeugen vernommen. In der Unterkunft leben rund 300 Menschen vorwiegend aus Syrien, Iran und Afghanistan.

(sef)
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