Leverkusen Polizei setzt im Kampf gegen Einbrecher auf Wohnungsgesellschaften

Leverkusen · Die Kölner Polizei und die Wohnungsgesellschaft LEG machen gemeinsame Sache: Per Kooperation wollen die beiden Institutionen ihr Wissen bündeln. Tausende Mieter könnten profitieren.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Im vergangenen März machte Jürgen Mathies den Leverkusener Bürgern ein großes Versprechen. "Wohnungseinbrüche werden dieses Jahr unser großes Thema in Leverkusen sein", sagte der Köln-Leverkusener Polizeipräsident. Einen Teil seines Versprechens löste er jetzt ein: Die Kölner Polizei hat am Donnerstag eine Kooperation mit der Wohnungsgesellschaft LEG beschlossen.

Künftig wird die Polizei Köln die LEG mit rund 1200 Wohnungen in Leverkusen und mehr als 3900 in Köln in Fragen des Einbruchschutzes beraten. Die beiden Institutionen wollen ihr Wissen bündeln, um Einbrüche gar nicht erst geschehen zu lassen.

Mit der Zusammenarbeit baut die Behörde ihr Portfolio aus: In Köln und Leverkusen kooperiert die Polizei mit 13 weiteren Gesellschaften, zum Beispiel der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL). In Köln sind rund 70.000 Wohnungen durch Kooperationen abgedeckt, in Leverkusen nunmehr 14.000.

Beratung in verschiedenen Fragen

Die Polizei wird die Wohnungsgesellschaft in verschiedenen Fragen beraten, etwa bei anstehenden Baumaßnahmen. Konkret: Braucht ein Gebäude neue Wohnungstüren, erörtern Experten der Polizei mit den Vertretern der Gesellschaft, welche Modelle als sicher gelten. Für die Unternehmen entstehen so zunächst zwar Investitionskosten, sie sollen sich aber rentieren. "Konkrete Maßnahmen sind noch nicht geplant. Wir sind gerade bei der Bestandsaufnahme. Für uns ist es wichtig, die Erkenntnisse der Polizei einzubinden, wenn wir Gebäude modernisieren", sagt der Leiter der für Leverkusen zuständigen LEG-Niederlassung Düsseldorf, Uwe Steinbach.

Mieter sollen auch Verhaltenstipps bekommen, wie sie Fremden an der Tür begegnen. "Außerdem geht es um die städtebaulichen Bereiche. Wir wollen schon bei den Planungen für Neubauten verhindern, dass dunkle Räume entstehen. Uns geht es darum, Tätern so wenig Gelegenheiten wie möglich zu bieten", sagt Jochem Gitt, Leiter der zuständigen Kriminalinspektion bei der Polizei Köln.

Win-Win-Sitation

Greifen die Räder ineinander, profitieren alle Seiten von dem Modell, so die Hoffnung: Mieter erhalten erstens kostspieligen Einbruchschutz, in den sie aus eigener Tasche wohl kaum investieren würden. Zweitens: Die Fallzahlen bei den Einbrüchen sinken. Und drittens: Die zunächst einmal investierende Wohnungsgesellschaft profitiert, indem sie weniger Arbeit mit Einbruchschäden hat.

Im zurückliegenden Quartal sind die Einbruchszahlen in Köln und Leverkusen nach Angaben der Polizei gesunken: Noch nennt die Behörde keine konkreten Zahlen, aber die Werte für das erste Quartal 2016 lägen klar unter dem Vorjahresniveau, so Polizeipräsident Mathies.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche war im vergangenen Jahr so hoch wie nie zuvor. 609 waren es im Jahr 2014, im zurückliegenden 115 mehr. Das machte einen Anstieg von 18 Prozent. Die Aufklärungsquote für den Raum Köln/Leverkusen liegt bei knapp mehr als sechs Prozent.

Mathies betont vor diesem Hintergrund: "Die Prävention ist das A und O im Kampf gegen Einbrecher. Es ist mir wichtig, alle Wohnungseigentümer, die Wohnraum zur Verfügung stellen, beim Kampf gegen Einbrecherbanden einzubeziehen."

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