Leverkusen Leverkusen lädt zum ersten Hospiz- und Palliativtag ein

Leverkusen · Sterben und Tod sollten keine Tabuthemen mehr sein.

"Jeder Moment ist Leben" - unter diesem Motto findet am Samstag, den 14. Oktober erstmals ein Hospiz- und Palliativtag in Leverkusen statt.

Hierbei werden die Leverkusener Akteure der Hospiz- und Palliativversorgung auf dem Rathausvorplatz mit verschiedenen Themen an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Mit dabei sind das Klinikum Leverkusen als Träger der Palliativstation, das ambulante Palliativzentrum Leverkusen (APZ) sowie der Verein Hospiz Leverkusen. Sie alle wollen den Bürgern näherbringen, wie wichtig ein würdevolles Leben bis zum letzten Atemzug ist. "Wir wollen das Thema Sterben raus aus der Tabuecke wieder ins Licht der Öffentlichkeit bringen", erklärt Christoph Meyer zu Berstenhorst vom APZ.

Vielleicht sei eine neue Sterbekultur möglich, wie bereits in den 80er Jahren. Damals hätte man unter anderem erlaubt, den Toten zu Hause aufzubahren. Fragen wie "Was ist mit mir am Lebensende?" oder "Wer kann mich und meine trauernden Angehörigen begleiten?" sollen bei diesem Palliativ-Tag erläutert werden. Des Weiteren wird es einen Infostand der Malteser zum "Herzenswunsch Krankenwagen" geben. Hier gibt es die Möglichkeit, kostenfrei eine "letzte Fahrt" zum Beispiel ans Meer oder zu Freunden zu machen. Wie das möglich ist, erklären die Profis vor Ort.

Laut Nicole Steinfeld und Claudia Hofschläger vom Hospiz Leverkusen sei das Ehrenamt ein wichtiger und elementarer Teil der Kette. Der Verein habe momentan 70 ehrenamtliche Mitarbeiter, die zu den Sterbenden nach Hause fahren und diese, als auch die Angehörigen, begleiten. Sie wollen den Betroffenen Sicherheit geben. Gleiches gilt auch für Dr. Utz Krug. Der Direktor der Medizinischen Klinik 3 im Klinikum begrüßt das starke Miteinander der einzelnen Anlaufstellen: "Wir sind alle nur ein Glied der Kette und funktionieren gemeinsam am besten". In der Palliativstation mit zehn Betten werden die Symptome behandelt. Wenn der Versorgungsauftrag erfüllt ist, kann der Patient wieder nach Hause. Um auch dort die Lebensqualität zu erhalten, seien die einzelnen Institutionen unerlässlich.

Zeitgleich zum Palliativ- und Hospiz-Tag in Wiesdorf feiert die Palliativ-Station des Klinikums ihr fünfjähriges Jubiläum. Einen Tag später, am Sonntag, den 15. Oktober, findet dort von 14 - 17 Uhr der "Tag der offenen Tür statt". Neben Kurzvorträgen der beteiligten Berufsgruppen wie Psycho-Onkologen oder Musiktherapeuten, gibt es auch geführte Rundgänge durch die Station. Hier darf man sich die Patientenzimmer, die Zimmer der Angehörigen oder den Raum der Stille betrachten und mit Mitarbeitern ins Gespräch kommen.

Weitere Infos gibt es auf der Internetpräsenz des Klinikums www.klinikum-lev.de unter der Rubrik Veranstaltungen oder unter www.hospiz-und-palliativtage.nrw.de .

Erstmals hat das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW zu den Hospiz- und Palliativtagen aufgerufen. Das vorrangige Ziel des Aktionstages ist Aufklärung und Ermutigung, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.

(RP)
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