Leverkusen Der "Meister" Guildo Horn predigt Liebe

Leverkusen · Zum Schluss der 30. Opladener Bierbörse rockte am Montagabend Guildo Horn die Bühne. Die Fans huldigten ihrem "Meister".

Guildo Horn bei der Bierbörse Opladen 2016
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So rockte Guildo Horn die 30. Bierbörse Opladen

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Sich selbst einfach mal völlig zum Affen machen, Gefühlen, die im Alltag verborgen bleiben und nicht auslebbar sind, freien Lauf lassen. Das Leben durch die Hornbrille anschauen — das ist, was die Menschen an Guildo Horn lieben.

Der Meister, der mit seinem Konzert zum 22. Mal die Bierbörse in Opladen abschloss, seine Orthopädischen Strümpfe und die Asoziale Blaszentrale Dessau brachten das Festzelt am Montag zum Beben. Neulinge wurden kurzerhand in die Gemeinde eingegliedert — im Namen des Horn versteht sich.

So verwandelte sich das Zelt in eine Kathedrale, in der die Menschen ihren Meister anbeteten. Und der predigte: "Ihr habt Energie mitgebracht, lasst sie uns gemeinsam absondern." Und das taten sie. Horn weiß eben, wie Stimmung geht. Seine positive Dynamik auf der Bühne, die er durch seine persönliche Art und mithilfe der Schlagermusik ausstrahlte, übertrug sich sofort aufs Publikum — das allerdings auch mehr als bereitwillig darauf ansprang.

Für die einen ist es wohl der Schlager und die damit verbundenen Botschaften der Songs. Gerade die Jugendlichen lieben die Partystimmung, die am Montag teilweise an eine Disko auf Mallorca erinnerte.

"30 Jahre Bierbörse — ich bin ehrlich: das hätte ich Werner nicht zugetraut", betonte Horn, "aber schaut euch den Mann an. Da ist noch so viel zartes Fleisch an ihm." Er und Veranstalter Werner Nolden sind über die Jahre gute Freunde geworden. Und so predigte der Meister weiterhin Liebe. Liebe, die kurze Zeit später in einen Schuss Erotik mündete. Nicht nur der Hüftschwung, auch als sich der 53-Jährige sein Hemd auszog, zeigte sich das Publikum begeistert.

Als Gäste übernahmen Oli P. ("Flugzeuge im Bauch") und Fools Garden ("Lemon Tree") kurzzeitig die Bühne, als sich Horn eine Pause nimmt. Sowohl die Band aus Pforzheim als auch Petszokat zeigten sich ob der Stimmung überwältigt und schüttelten unabhängig voneinander die Köpfe. "Wir haben schon viel erlebt, aber das hier ist der Wahnsinn", sagte Sänger Peter Freudenthaler.

Nach rund zweieinhalb Stunden und einigen Zugaben endete die Party. Der ein oder andere konnte sich überdies sicher über einen echten Schweißtropfen von der wallenden Mähne des Meisters freuen — oder auch nicht.

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