Leverkusen Leverkusen - Export-Lokomotive der Region

Leverkusen · Das Wirtschaftsgremium Leverkusen/Rhein-Berg feierte 35-jähriges Bestehen. Lanxess-Chef Matthias Zachert referierte.

 Gremiums-Mitglieder mit OB: Roman Milczarek, Ludwig Schmidt, Nathalie Kühn, Uwe Richrath, Heribert Gierlichs, Heinz Bahnmüller und Eva Babatz (v.l.).

Gremiums-Mitglieder mit OB: Roman Milczarek, Ludwig Schmidt, Nathalie Kühn, Uwe Richrath, Heribert Gierlichs, Heinz Bahnmüller und Eva Babatz (v.l.).

Foto: RM

Alexander Hoeckle, Geschäftsführer international der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln, bringt es in seinem Vortrag vor dem Wirtschaftsgremium Leverkusen/Rhein-Berg auf den Punkt: "Leverkusen ist die Lokomotive für den Export in unserer Region." Das liegt freilich an der Chemieindustrie, die hier einen starken Standort hat. Ein Unternehmen mit weltweiten Aktivitäten ist Lanxess. Der Konzern hat zwar seinen Hauptsitz nach Köln verlegt, unterhält aber mit rund 3000 Mitarbeitern im Leverkusener Chempark seine stärkste Produktionsbasis.

Folglich passte es ins Programm der Veranstaltung dieses inzwischen 35 Jahre bestehenden Wirtschaftsgremiums, dass in Lanxess-Chef Matthias Zachert ein prominenter Referent über die Aufstellung der drittgrößten Industriebranche in Deutschland sprach. Er zählte Probleme und Herausforderungen auf, sprach aber auch über die Vorteile und Chancen.

Die Chemieindustrie, so führte Zachert aus, steht am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette. Wenn Zahlen dieser Branche veröffentlicht werden, ist das wie ein Frühindikator für die gesamte Industrie. Die Chemieindustrie ist aber sehr stark abhängig von Rohstoffen und benötigt sehr viel Energie. Für beide Bereiche steigen die Preise stark. Folglich rückt der Aspekt der Nachhaltigkeit immer mehr in den Mittelpunkt der strategischen Überlegungen. Nach dem kritischen Jahr 2013 gab es bei Lanxess, als Zachert als neuer Vorstandsvorsitzender antrat, eine Neuausrichtung. Es entstand ein wichtiges Joint Venture für synthetischen Kautschuk mit dem saudiarabischen Ölriesen Saudi Aramco. Das macht Lanxess unabhängiger von Rohstoff- und Energie-Preisen, betonte Zachert. Mit der Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Chemtura im April wurde nicht nur das Geschäft mit Flammschutz- und Schmierstoffadditiven ausgebaut, sondern auch die Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt.

Trotz allem soll aber Nordrhein-Westfalen die Heimat von Lanxess bleiben. "Hier schlägt unser Herz, und noch mehr in Leverkusen", versicherte Zachert den Gremiums-Mitgliedern auf der Feier am Dienstagabend. Und bekräftigte damit nochmals sein Standort-Bekenntnis vom Frühjahr. Im März hatte er die Herz-Metapher schon bei der Vorstellung der Bilanzzahlen genutzt. Worte, die Oberbürgermeister Uwe Richrath, der Gast der Jubiläums-Veranstaltung im Spiegelsaal vom Schloss war, gerne hörte. Im Wirtschaftsgremium engagieren sich zurzeit 23 Unternehmer aus verschiedenen Branchen der regionalen Wirtschaft. Ziel ist es, langfristig unternehmerische Kompetenz in die Entwicklung der Städte und Gemeinden einzubringen und den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu fördern. Die Geschäftsführung hat die IHK inne.

(sg-)
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