Beobachtungen in Leverkusen So schützen sich Marktleute gegen die Kälte

Leverkusen · Taschenwärmer, norwegische Socken, Ofen und Heizlüfter. Die Händler auf dem Wochenmarkt in Opladen arbeiten mit allen Tricks, um sich bei winterlicher Kälte warm zu halten. Ein Besuch.

So schützen sich Händler auf dem Wochenmarkt vor Kälte
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So schützen sich Händler auf dem Wochenmarkt vor Kälte

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Es ist so kalt, dass die Kunden zwischen ihren Mützen und Schals nur noch einen schmalen Schlitz freilassen. In Leverkusen ist am 1. März der Winter eingekehrt. Zwar scheint die Sonne, doch es weht ein eisiger Wind über den Opladener Platz. Und da ist Markt.

Eierverkäuferin Heidrun Möller hat sich eine Pappkiste besorgt und steht darauf. Vor ihr liegen Nudelpakete und stehen Honiggläser. Die Eier? Die dürfen im warmen Verkaufsstand nebenan stehen, erklärt sie und sagt: "Eier würden bei Minustemperaturen platzen". Deswegen ist der Geflügelhof Möller aus Solingen auch nur mit einer Mini-Version ihres Markstandes in Opladen. Den Heizstrahler hat sie am Mittag schon ausgeschaltet: "Es ist ja schon viel wärmer als heute morgen", sagt sie und hat trotz Kälte gute Laune.

Der Gemüsehof heizt sein Zelt

Schnuckelig warm ist es am Obst- und Gemüsestand. Der Gemüsehof Oerdings heizt in seinem Zelt kräftig ein. Zwischen fünf und sechs Grad Plus ist es so warm, wie kaum irgendwo anders auf dem Markt. Die Verkäuferinnen von Bananen und grünem Salat wärmt der Ofen.

Um das empfindliche Obst und Gemüse warm zu halten, braucht das Team um Cornelia Oerding eine aufwändige Logistik. Die fängt schon in der Halle des Gemüsehofes in Neuss an: "Wir haben in der isolierten Halle immer um die 10 Grad", sagt Oerding. Der Lkw, mit dem die Waren transportiert werden, sei zwar nicht beheizt, aber solange er geschlossen bleibe, gebe es keine Probleme, erklärt die Agrarwissenschaftlerin. Auf dem Wochenmarkt muss dann jeder Handgriff sitzen. Zuerst baut Oerding mit ihrem Team das Standzelt auf und startet den Heizofen. Erst, wenn alles bereit ist, öffnen sie den Lkw und laden die Paletten ab.

Ein paar Marktreihen weiter bibbert Andreas Fröse. Er verkauft warme Socken: "Meine Kollegen waren heute morgen alle hier und haben sich gefreut. Ich war ein paar Wochen nicht da, und sie brauchten dringend warme Socken." Das Wärmste, was er hat, sind die Norwegersocken. Dick und mit Lammwolle wärmen sie auch, wenn man nur ein Paar davon anzieht, sagt Fröse und zeigt das Paar, das er an den Füßen trägt. Lange Unterhosen verkauft Fröse nicht. Aber er trägt sie - gleich zwei übereinander.

Silvia Grommes probiert es indes mit dem Zwiebelprinzip. Sie verkauft Schneidwaren und Ausstecher für Plätzchen. Die Solingerin hat etliche Schichten Kleidung unter ihrer Winterjacke und der Schneehose. In den Händen hält sie Taschenwärmer. Für ihre Teetasse hat sie sich ein Stövchen mitgebracht.

(woa)
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