Leverkusen A1-Brücke: Demo am 21. Juni wird abgesagt

Leverkusen · Die für 21. Juni geplante Demonstration auf der Rheinbrücke findet nicht statt. Am Mittwoch hat die Polizei ihre Bedenken angemeldet, wie Bürgerlisten-Chef Erhard Schoofs am Donnerstag informierte.

Leverkusen A1-Brücke: Demo am 21. Juni wird abgesagt
Foto: Miserius, Uwe

Diese Tatsache veranlasste ihn dazu, von "Unverschämtheit" zu sprechen, da hier das Demonstrationsrecht mit Füßen getreten werde. Mitstreiter Horst Müller von der Interessengemeinschaft für Leverkusen und Köln (IFLK) vermutete gar, "die tricksen uns aus, weil die was zu verbergen haben". Als Grund wird vermutet, NRW-Landesverkehrsminister Michael Groschek habe seinen Einspruch eingelegt.

Dirk Weber, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Köln, begründete den Rückzug so: "Wegen der geänderten Verkehrsläufe sind wir gegen eine vorübergehende Sperrung der A 1, denn die Reduzierung auf eine Spur würde dazu führen, dass sich die Verkehrsbelastung auf der Autobahn A 3 deutlich erhöhen würde." Ursprünglich hatten die Bürgerliste und ihre Mitstreiter geplant, die A 1 auf der Brücke in der Mittagszeit kurzfristig in Richtung Dortmund zu besetzen, so dass die Autobahn in dieser Zeit voll gesperrt gewesen wäre.

Den Grund der Polizei will Schoofs nicht gelten lassen. Er sei überzeugt, dass sich der Verkehr keinesfalls auf der A 3 zurückstaue. "Vielleicht auf andere Bahnen, aber nicht dort. Die A 3 würde im Gegenteil entlastet, da dort deutlich weniger Verkehr zu erwarten wäre." Mit der Demonstration wollte man erreichen, dass die Möglichkeit einer großen Tunnellösung vergleichbar und abwägbar neben andere Lösungen gestellt wird. Vorbereitungen laufen seit Februar. Bis zuletzt seien alle Gespräche mit der Polizei einvernehmlich verlaufen, so Schoofs.

Bei einer Ortsbesichtigung habe man eingesehen, dass man vor allem wegen der Unfallgefahr besser auf der Fahrspur Richtung Dortmund demonstriere. Insgesamt hätten die Initiativen damit gerechnet, rund 5000 Teilnehmer mobilisieren zu können. Freilich dürften nicht alle auf die Brücke. Das sollte 500 Mitwirkenden erlaubt werden.

Die Vorbereitungen waren weit fortgeschritten. Busse für Demonstranten waren bestellt, Transparente und Banner gedruckt, die Bürgerhalle Wiesdorf war als Versammlungsort gemietet. Selbst die Ordnerbinden für 60 Helfer waren eingetroffen. Die Kosten summierten sich auf rund 6000 Euro, als die Polizei ihre Bedenken anmeldete, sagte Schoofs. Jetzt gehe es um Schadensbegrenzung. Als Nächstes werde man Klage einreichen und sich um einen neuen Termin bemühen. Die Polizei sagte: Man wolle sich mit den Betroffenen absprechen und schauen, "ob es andere Lösungen gibt".

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