Leverkusen Leßmann setzt im CT jetzt auf Großformat

Leverkusen · Es soll die Untersuchungszeit um bis zu einem Viertel reduzieren. Es erleichtert die Untersuchung von schwer verletzten Notfallpatienten und Menschen mit Angst vor engen Räumen. Und es trägt ein Gewicht von bis zu 295 Kilogramm, so dass auch stark Übergewichtige untersucht werden können.

Das neue Computertomografie-Gerät des Leverkusener Unternehmens Radiologie 3600 scheint eine echte Wundermaschine zu sein. Wer sie nutzen möchte, muss allerdings zurzeit noch zum St. Martinus-Krankenhaus Düsseldorf. Dort steht der neue Computertomograf seit einigen Wochen.

Die Fachleute sind begeistert: "Jetzt können wir die stetig wachsende Patientengruppe der stark Übergewichtigen auch angemessen untersuchen", sagen Samantha-Ebony Thompson, ärztliche Leiterin der Radiologie 360° am St. Martinus-Krankenhaus und Stefan Erfurth, kaufmännischer Direktor.

Und so funktioniert das Gerät:

Der Big Bore CT hat eine 85 Zentimeter große Öffnung, die viele Möglichkeiten bietet: Der zusätzliche Platz erlaubt es, die Patienten problemlos umzulagern, bis diese optimal für die anschließende Untersuchung positioniert sind. Bei der Versorgung von schwerverletzten Notfallpatienten gibt es dank der vergrößerten Öffnung mehr Platz für die betreuenden Anästhesisten. "Zudem können sich Patienten mit Angst vor engen Räumen sehr viel entspannter auf die Untersuchung einlassen, das verbessert die Ergebnisse. Schließlich erhalten wir dann eine besonders gute Bildqualität, wenn der Patient während der CT möglichst ruhig liegt. Dies wiederum ist die Grundlage für eine noch sicherere Diagnostik", erklärt Thompson.

Vorbild auch für andere Krankenhäuser? Das neue Gerät sei schon jetzt ausgerichtet auf zukünftige Technologien, heißt es bei 360°. Das verspreche auch der Hersteller Philips aufgrund der integrierten Bedienoberfläche iPatient. Gleichzeitig stehe das neue Gerät für eine noch bessere Bildqualität bei geringerer Strahlendosis.

Die Med 360° Gruppe versorgt jährlich rund 600.000 Patienten bislang nahezu ausschließlich in der Region der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein - ambulant und stationär. Das ist jeder fünfte radiologisch und strahlentherapeutisch versorgte Patient in dieser Region. 1.300 Mitarbeiter erbringen sowohl diagnostische als auch therapeutische Leistungen in den Bereichen Radiologie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, Neurologie, Onkologie, Orthopädie, Rheumatologie, Pneumologie und Physiotherapie. In derzeit 19 Städten ist die Unternehmensgruppe vertreten.

Und sie hat Erfolg: Die Med 360° mit Verwaltungssitz in Leverkusen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014/2015 einen Umsatz von mehr als 90 Millionen Euro.

Ihren Ursprung hat die Med 360° Gruppe in einer radiologischen Praxis, die der Vater des heutigen Vorstandsvorsitzenden, Dr. Winfried Leßmann, 1960 in Leverkusen gründete. Von einem CT, wie jetzt in Düsseldorf, konnte man damals nur träumen.

(RP)
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