Leverkusen LEG-Vertreter stellen sich Opladener Mietern

Leverkusen · In einer Sprechstunde an der Friedrich-List-Straße erklärte das Unternehmen, was es mit der angekündigten Sanierung auf sich habe.

 Uwe Steinbach, Leiter der Niederlassung Düsseldorf, Manfred Stuka von der Zentralen Technik sowie Sprecher Mischa Lenz (v. l.) in Opladen.

Uwe Steinbach, Leiter der Niederlassung Düsseldorf, Manfred Stuka von der Zentralen Technik sowie Sprecher Mischa Lenz (v. l.) in Opladen.

Foto: Susanne Genath

Das Immobilien-Unternehmen LEG geht in die Offensive. Nachdem sich mehrere Mieter von der Friedrich-List-Straße an unsere Redaktion gewandt hatten, weil sie sich von ihrem Vermieter übers Ohr gehauen fühlen, und der Mieterverein angedroht hatte, einen Baustopp einzuklagen, kamen Vertreter der LEG gestern Nachmittag nach Opladen. Dort stellten sie sich den Bewohnern in einer Sprechstunde, provisorisch eingerichtet vor einem Baucontainer. "Wir wollen mit der von uns angekündigten Modernisierung etwas Positives bewirken", sagt LEG-Sprecher Mischa Lenz. "Wenn unsere Schreiben nicht ganz verständlich formuliert worden waren, bedauern wir das und wollen jetzt aufklären."

Anlass für den Ärger in der früheren Eisenbahnersiedlung sind angekündigte Modernisierungsmaßnahmen. Mit ihnen will die LEG die 450 Wohnungen auf den neuesten Stand bringen und zu diesem Zweck unter anderem Dächer, Fassaden und Kellerdecken dämmen. Im Gegenzug soll die Miete um ein Drittel steigen. Zu viel, findet ein Teil der Mieter, insbesondere die Rentner. Sie befürchten, sich die Wohnungen dann nicht mehr leisten zu können. Deshalb wollen viele auch nicht den vorzeitigen Beginn der Modernisierung.

Die LEG versichert, man wolle niemanden abzocken. "Wir versuchen zu helfen, wo es Schwierigkeiten geben könnte", sagt Uwe Steinbach, Leiter der Niederlassung Düsseldorf, die für die Leverkusener LEG-Wohnungen zuständig ist. "Wir prüfen, ob tatsächlich Härtefälle vorliegen." Die seien bei bisherigen Modernisierungen in anderen LEG-Siedlungen aber so gut wie nie vorgetragen worden. "In der Regel freuen sich die Leute, dass die Häuser schöner werden", berichtet Steinbach. Das sei zudem nötig, um den Bestand zu sichern. "Wenn wir nichts machen würden, würde man uns vorwerfen, einen Instandhaltungsstau zu produzieren."

Herausforderung bei der ehemaligen Eisenbahnersiedlung, die entlang der Friedrich-List-Straße von der Campusbrücke bis zur Adalbertstraße reicht: Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Ensemble. "Das bedeutet, dass nicht nur die Häuser, sondern auch die Innenhöfe mit dem alten Baumbestand denkmalgeschützt sind", erklärt Manfred Stuka, der die Modernisierungsmaßnahmen in Opladen leitet. Selbst die Hochhäuser am Anfang müssten farblich auf die übrigen Häuser abgestimmt sein.

Mehrere Dutzend Mieter nutzten gestern die Chance, mit den LEG-Vertretern ins Gespräch zu kommen. Auch André Juffern, Geschäftsführer des Mietervereins. Er zeigte sich anschließend zufrieden. "Die LEG ist jetzt auf dem richtigen Weg", sagte er - und machte darauf aufmerksam, dass zur angekündigten Mieterhöhung Härtefälle bis spätestens zum 30. Juni bei der LEG vorgebracht werden müssten.

(sug)
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