Leverkusen "LeFAIRkusen" - gerechter Handel mit dritter Welt

Leverkusen · Es war ein reger, aber fairer Austausch, der zwischen den rund 80 Anwesenden und den drei der vier Oberbürgermeister-Kandidaten stattfand.

 Fairtrade-Befürworter: Eberhard Löschke (v.li.), Manfred Holz und die OB-Kandidaten Buchhorn, Richrath und Schoofs neben Daniel Hambrüchen.

Fairtrade-Befürworter: Eberhard Löschke (v.li.), Manfred Holz und die OB-Kandidaten Buchhorn, Richrath und Schoofs neben Daniel Hambrüchen.

Foto: UMI

Stadtchef Reinhard Buchhorn (CDU), Uwe Richrath (SPD) und Erhard Schoofs (Bürgerliste) hatten sich zu einem Gespräch im EVL-Citypoint eingefunden. Das eindeutige Ergebnis: Wir wollen Fairtrade-Town werden. Ja zu LeFAIRkusen.

So begeistert dieser Motto-Vorschlag eines Mannes aus dem Publikum beklatscht wurde, so ungewiss war doch, was sich genau hinter einem Fairtrade-Town verbirgt. Welche Schritte sind es, die nun eingeleitet werden müssen? Und was bedeutet das für Leverkusen?

Fairtrade bezeichnet den fairen Handel zwischen Industriestaaten und Ländern aus der dritten Welt. Plantagenarbeiter und Bauern erhalten dort meist wenig Lohn und hausen unter schlechten Bedingungen. Dies gilt es zu verbessern.

Manfred Holz, Botschafter der Kampagne Fairtrade-Towns, erläuterte: "Ich denke, es geht hier mehr um die Sache als um den Titel. Aber es gibt gewisse Kriterien, die eine Fairtrade-Stadt erfüllen muss."

Einen Ratsbeschluss, bei der die Kommune beschließt, den fairen Handel zu unterstützen. Dieser wurde in Leverkusen bereits fast einstimmig angenommen.

Eine Steuerungsgruppe, die die Geschicke leitet, überprüft und aus mindestens drei Fraktionen besteht (beispielsweise Politik, Wirtschaft und Kirche).

• Fairtrade-Produkte im Sortiment lokaler Discounter, Einzelhandelsgeschäften und Gastrobetrieben, sowie Schulen, Vereinen und Kirchen

• Eine umfassende Berichterstattung der lokalen Medien, die die Menschen über den Stand der Umsetzung auf dem neusten Stand hält.

In diesem Punkt herrschte Einigkeit zwischen Schoofs und Richrath. Eine umfassende Aufklärung der Bürger sei mit das wichtigste. Gerade die Verankerung der Wertigkeit eines Produkts in den Köpfen der Kinder sei einer der Schlüssel.

Stadtchef Buchhorn hält derweil die Steuerungsgruppe für die nächste wichtige Maßnahme. Von dort könne alles weitere sternförmig in die Wege geleitet werden. Auch habe er sich bereits Gedanken gemacht und eine Gruppe zusammengestellt, die rund zwölf Mitglieder beinhalte.

In Leverkusen würden nach den Kriterien 27 Geschäfte und 14 Gastrobetriebe mindestens zwei fair gehandelte Produkte anbieten. Das langfristige Ziel: nur noch Waren aus fairem Handel. Eine Revolution.

(brü)
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