Leverkusen/Leichlingen Laternen laden E-Autos - bald auch hier?

Leverkusen/Leichlingen · London ist Vorreiter des Projekts - mit Hilfe einer deutschen Firma. Leichlingen zeigt Interesse, Leverkusen eher nicht.

 In London macht Ubitricity zurzeit Schlagzeilen mit der Laterne als Ladestation. Abgerechnet wird über ein sogenanntes "smartes Ladekabel", das genau erkennt, an welchem Ort zu welchen Konditionen Strom getankt wird.

In London macht Ubitricity zurzeit Schlagzeilen mit der Laterne als Ladestation. Abgerechnet wird über ein sogenanntes "smartes Ladekabel", das genau erkennt, an welchem Ort zu welchen Konditionen Strom getankt wird.

Foto: ubitricity

Die Zukunft des Autofahrens wird elektrisch sein. Davon sind nicht nur die Belegschaft des Berliner Start-up-Unternehmens Ubitricity überzeugt. Die Mitarbeiter unterscheidet jedoch ein wesentlicher Punkt von den meisten anderen Anhängern der Elektromobilität: Sie arbeiten daran, dass Elektrofahrzeuge diesen Strom bald überall tanken können. Unter anderem an Straßenlaternen.

In London macht Ubitricity zurzeit Schlagzeilen mit der Laterne als Ladestation. Doch auch in Leverkusen und Leichlingen ist so etwas technisch denkbar, wie Marketing- und Kommunikations-Chefin Alexa Thiele betont: "Unser Modell richtet sich an Autofahrer, die über keine Garage mit Steckdose verfügen. Sie können ihr Auto über Nacht an der Straßenlaterne aufladen.

"Was wir dazu brauchen, ist eine einzige Strom-Phase aus der Laterne - und das ist in Deutschland meist kein Problem." Insofern kämen auch wirklich die meisten Städte als Standorte infrage.

Stadtwerke, mit denen Ubitricity bereits zusammenarbeitet, sind Velbert, Iserlohn, Unna, Schwerte sowie die Aktiengesellschaft GGEW (Gruppen-, Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße). Abgerechnet wird über ein sogenanntes "smartes Ladekabel", das genau erkennt, an welchem Ort zu welchen Konditionen Strom getankt wird, und entsprechend genau den individuellen Zahlungsbetrag ermittelt.

In Köln testet die RheinEnergie smarte Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge auf ihrer "Klimastraße" in Nippes. Dort werden die wichtigsten Energieprojekte umgesetzt und auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft. Und das beobachten natürlich auch die Partner Energieversorgung Leverkusen und Belkaw, an denen das Unternehmen jeweils beteiligt ist. Daher verwundert es nicht, wenn Belkaw-Sprecher Igor Hradil erklärt: "Sollte die RheinEnergie auf das Tanken an Straßenlaternen setzen, wird das für uns natürlich auch ein Thema." Geht es nach Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes, dürfte das lieber heute als morgen geschehen. "Die Idee ist super", findet er: "Von mir aus können die sofort anfangen."

Leverkusen (26 E-Autos, Leichlingen 14)) ist da skeptischer: EVL-Sprecher Stefan Kreidewolf erklärte auf Anfrage: "Bei uns liegt der Fokus nicht auf der Errichtung eines flächendeckenden Ladestationen-Netzes im öffentlichen Straßenraum ." Vielmehr sollten Leverkusener, die ihr E-Auto Zuhause oder an Ankerpunkten laden wollen, unterstützt werden. Das seien größere Einheiten wie Unternehmen oder Verwaltungen. Wer sein E-Auto Zuhause laden will, für den führt die EVL zurzeit ein Wallbox-Programm ein. Die private Ladestation gibt es als Komplettpaket inklusive Planung und Installation.

Für die Stadt stellt Laden per Laterne "eine interessante Option" dar, die technische Umsetzbarkeit müsse aber geprüft werden.

(RP)
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