Leverkusen Lanxess investiert 60 Millionen Euro im Leverkusener Chempark

Leverkusen · Der Konzern setzt nach hartem Sparkurs in den vergangenen 18 Monaten wieder auf Wachstum. Bei seiner Agrochemie-Tochterfirma Saltigo entstehen neue Produktionsstraßen und zehn Jobs.

 Von Pflanzenschutz bis Denkmal: Lanxess steckt in vielem drin. Für den Eiffelturm etwa hat der Konzern in diesem Jahr die Farbpigmente für den neuen Anstrich geliefert.

Von Pflanzenschutz bis Denkmal: Lanxess steckt in vielem drin. Für den Eiffelturm etwa hat der Konzern in diesem Jahr die Farbpigmente für den neuen Anstrich geliefert.

Foto: Lanxess

Das Hirn von Lanxess sitzt in Köln. Da ist die Managementzentrale im Firmentower mit viel Rhein- und Domblick. Die Aussicht inspiriert. Die Führungsmannschaft von Lanxess bringt den Konzern seit eineinhalb Jahren viel flotter wieder auf Spur als ursprünglich terminiert. Das hat Folgen für ein anderes Organ. Das Herz. Das sitzt seit der Ausgliederung von Lanxess aus dem Bayer-Konzern in Leverkusen, dem größten Produktionsstandort des Weltkonzerns. Dorthin fließt nun die erste Summe, die Matthais Zachert in der Neuausrichtung (zurück) auf Wachstum wieder investieren will.

Der Spezialchemiekonzern steckt 60 Millionen Euro in seine Tochterfirma Saltigo im Chempark. Der Aufsichtsrat hatte den Plänen am Mittwochabend zugestimmt, gestern Morgen gab Zachert mit einem ziemlich breiten Lächeln die Investition bekannt. "Wir freuen uns, diese Nachricht zu senden - nach gut zwei Jahren des Versuchs, wieder eine Plattform für Wachstum zu schaffen." Und eine erste Wachstumsentscheidung zu treffen.

Bei Saltigo (stellt Agrochemikalien her) soll eine Anlage um zwei Produktionsstraßen erweitert werden. Mitte 2016 ist Bau-, Ende 2017 Betriebsstart. Für Saltigo ist der Geldregen aus Köln die größte Einzelinvestition seit Gründung des Feinchemieunternehmens 2008. Im "Zentralen Technikum Organisch" (ZeTO) sollen durch die Erweiterung zehn Arbeitsplätze entstehen.

Dass Zacherts Wahl auf Saltigo in Leverkusen gefallen ist, liegt an mehreren Gründen: Zum einen erwartet der Konzern ein deutliches Marktwachstum für Agrochemikalien. "Allein für den Bereich Pflanzenschutz rechnen wir trotz einer aktuell schwächeren Nachfrage bis zum Jahr 2025 mit einem Marktwachstum von durchschnittlich drei Prozent im Jahr", spezifizierte Saltigo-Chef Wolfgang Schmitz.

Zum Zweiten hat der Invest auch mit strategischem Umdenken bei Lanxess zu tun. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir uns über Kautschuk definiert. Ab heute beginnen wir damit, unsere anderen Produkte und Geschäftsfelder ebenso in den Fokus zu stellen", fasste Zachert die Umkehr von dem, was Vorgänger Axel Heitmann jahrelang gepredigt hatte, in markigen Worten zusammen:

Und drittens: Das "neue Lanxess" setzt nicht mehr auf kleinere Werke. "Die Zukunft der Chemie liegt in großen Chemieparks, in Verbund-standorten", betonte Zachert. In dem Bereich habe man in Europa gut vorgelegt. Einen dieser großen Chemieparks sieht Zachert aus seinem Bürofenster auch: den Chempark Leverkusen, dort, wo das Herz des Konzerns sitzt.

(RP)
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