Leverkusen Krankenhaus-Demo gegen Reform

Leverkusen · Mitarbeiter der Kplus-Häuser schickten Protest-Luftballons nach Berlin.

 Mitarbeiter des St. Remigius-Krankenhauses demonstrierten gestern in ihrer Mittagspause gegen die geplante Krankenhausreform.

Mitarbeiter des St. Remigius-Krankenhauses demonstrierten gestern in ihrer Mittagspause gegen die geplante Krankenhausreform.

Foto: Uwe Miserius

Bis nach Berlin zur zentralen Protestaktion werden die grünen Luftballons der Mitarbeiter der Kplus-Krankenhäuser St. Remigius und St. Josef gestern zwar nicht geflogen sein. Dafür gab es die Bildbotschaft aus Leverkusen zeitgleich zum Aktionstag vor den Brandenburger Tor gegen die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. In ihren weißen und rosa Kitteln versammelte sich ein Teil der Belegschaft des St. Remigius-Krankenhauses in Opladen auf dem Hof mit Luftballons, Protestkarten und Banner, stellvertretend für knapp 600 Kplus-Beschäftigte in ganz Leverkusen.

Dr. Martin Biller, Chef der beiden Leverkusener Kplus-Häuser, beklagte: "Tiefe finanzielle Einbußen erwarten die Kliniken, die zu Lasten der Patienten und Mitarbeiter gehen werden." Der Minister habe zwar vollmundig eine Reform versprochen, die auch künftig eine gut erreichbare und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sichern solle. "Das Ziel teilen wir, auch wir wollen in unseren Kliniken eine hohe Qualität in Diagnostik, Therapie und Pflege", sagte Biller. Nur gehe die Formel 'mehr Qualität durch weniger Geld und Personal' nicht auf. Auch der Geschäftsführer der Kplus-Gruppe, Gregor Hellmons, unterstützte den Protest. Er sagte: Den Krankenhäusern der Kplus Gruppe fehlten durch die Reform finanzielle Mittel, mit denen man 22,6 Pflegekräfte bezahlen könnte. "Über das Pflegeförderungsprogramm bekommen wir in der Gruppe maximal vier Kräfte finanziert. Stärkung der Pflege am Krankenbett geht anders," betonte Hellmons. Und Biller sagte: "Immer mehr Patienten kommen bei Notfällen, die eigentlich ambulant versorgt werden könnten, ins Krankenhaus." Und Hellmons sagte: Das werde im neuen Gesetzentwurf nicht sachgerecht vergütet. Im Durchschnitt entstünden pro Patienten Kosten in Höhe von 128 Euro, lediglich 32 Euro würden erstattet.

(RP)
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