Leverkusen Kölner Straße: Fast alle fahren zu schnell

Leverkusen · Die Opladener Hauptverkehrsader - die Kölner Straße - darf zwischen der Neustadtstraße und der Schillerstraße nur noch mit Tempo 30 befahren werden. Diese Höchstgeschwindigkeit wird von den meisten Autofahrern missachtet.

 Hohe Informationsdichte auf der Kölner Straße: Irgendwo tauchen die Tempo-30-Schilder auf, werden aber gern und aus Gewohnheit übersehen. Deshalb sensibilisiert die Stadt mit den Warntafeln, danach folgen härtere Aktionen.

Hohe Informationsdichte auf der Kölner Straße: Irgendwo tauchen die Tempo-30-Schilder auf, werden aber gern und aus Gewohnheit übersehen. Deshalb sensibilisiert die Stadt mit den Warntafeln, danach folgen härtere Aktionen.

Foto: US

Die Stadt hat die Beschilderung für Tempo 30 vor knapp vier Wochen am 13. Juli montieren lassen. Etwa eine Woche später (zwischen 22. und 25. Juli) überprüften städtische Mitarbeiter die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten auf der Kölner Straße. Die Bilanz der Messungen: "Die neue vorgeschriebene Geschwindigkeit wird von einem Großteil der Verkehrsteilnehmer nicht eingehalten", berichtete eine Stadtsprecherin gestern auf Anfrage unserer Redaktion.

Ob die Geschwindigkeitsbegrenzung auf diesem Teil der Kölner Straße Sinn macht - darüber ist ein Streit derzeit Zeitverschwendung. Der politische Beschluss zu dem Tempo 30 ist da, er ist laut Stadtverwaltung rechtmäßig und damit für alle Autofahrer verbindlich.

Zahlen mussten die ertappten Kraftfahrer nach den Kontrollen nicht. Es handelte sich um nur Prüfmessungen, die juristisch nicht auswertbar waren. Die Lage wird sich aber wahrscheinlich bald ändern. Tempolimits, deren Missachtung nie geahndet wird, verlieren ihre Wirkung. Autofahrer merken sich schnell, ob Stadt oder Polizei Messungen durchführen und Geld von Temposündern kassieren.

Dabei ist gerade die Kölner Straße eine Strecke, an die sich viele ortskundige und einheimische Fahrer gewöhnt haben. Das neue Tempolimit ist zwar ausgeschildert, aber welcher Leverkusener Autofahrer schaut auf ihm bekannten Straßen schon nach neuen Anordnungen? Zumal es gerade auf der Kölner Straße von Verkehrsschildern, Straßenschildern, Haltestellenschildern und Reklame nur so wimmelt.

Auch deshalb versuchen es die städtischen Verkehrsfachleute zunächst mit einer Sensibilisierung für die Verkehrsteilnehmer: Nahe des Brandhauses Kölner Straße hat die Straßenverkehrbehörde eine "Geschwindigkeitsanzeigetafel" an einem Mast befestigt. Die Mess-Einrichtung zeigt das aktuelle Tempo an. Leuchtet die Tempozahl in angenehmem Gelb und folgt auf die Zahl ein lächelndes Gesicht, dann ist alles in Ordnung. Blinkt es rot auf der Tafel, sind die erlaubten 30 km/h überschritten. Bei unseren zwei nicht repräsentativen Kontrollen gestern tagsüber fuhren die meisten korrekt, der schnellste kam aber auf verbotene 43 km/h. Dieser "Raser" bekäme im Ernstfall eine spürbare Strafe.

Sollten weiter zu viele Fahrer die 30er-Grenze überschreiten, werden Stadt und Polizei die Einrichtung einer Messstelle für den städtischen Radarwagen prüfen. Bislang darf die Stadt Leverkusen an der Kölner Straße nicht die Geschwindigkeit kontrollieren.

(RP)
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