Leverkusen Knatsch bei der CDU Rheindorf und Kritik am Parteigericht

Leverkusen · Die Wahl eines Parteigerichtes ist in der Regel der so ziemlich langweiligste Tagesordnungspunkt eines Parteitages. Dies wird auf dem CDU-Parteitag am Samstag anders sein: Der Leverkusener CDU-Kreisvorstand fordert die Neuwahl des kompletten Parteigerichtes, weil dessen Vorsitzender einfach keine Sitzungen abhält: Neuwahl eines Parteigerichtes wegen mehrfach kritisierter Untätigkeit, das hat Seltenheitswert. Dabei liegen seit Monaten innerparteiliche Streitigkeiten in Sachen Andreas Eckloff und Ulrich Wokulat an.

CDU-Kreisvorsitzender Frank Schönberger, der sich am Samstag mit einem großen Teil des bisherigen Vorstandes zur Wiederwahl stellt, hatte durchaus Schwierigkeiten, Volljuristen zu finden, die dieses Parteiamt übernehmen wollen. Die Kandidaten dürfen keine anderen Parteiämter bekleiden. Nach Rundschreiben und persönlichen Gesprächen bekam die CDU Leverkusen jetzt zumindest so viele Juristen zusammen, dass das Parteigericht besetzt werden kann. Nach der Neuwahl des Parteivorstandes dürfte es eine Diskussion geben, ob die CDU-Spitze Leverkusen die anhängigen Verfahren nicht lieber durch eine Einigung mit Auflagen für die Beteiligten beendet, statt auf ein Gerichtsurteil zu bauen.

Im CDU-Ortsverband Rheindorf spielten sich am Dienstagabend bemerkenswerte Szenen ab. 67 CDU-Mitglieder - und damit relativ viele - traten zur Wahl des Ortsverbandsvorsitzenden an. Amtsinhaber CDU-Ratsherr Andreas Eckloff bekam mit dem CDU-Ratskollegen Panagiotos Kalogeridis überraschend einen Gegenkandidaten. Eckloff und Kalogeridis sind inzwischen eher zerstrittene Parteifreunde. Im Stadtrat ließ sich Kalogeridis sogar aus der Nähe von Eckloff wegsetzen. Eckloff wiederum sagt, "ich habe mich von Panagiotos Kalogeridis persönlich losgesagt".

Die Vorsitzendenwahl entschied Eckloff für sich: "Für mich stimmten 38 Mitglieder, für Kalogeridis 28", berichtete Eckloff unserer Zeitung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort