Leverkusen Klinikum sucht arabisch sprechende Mitarbeiter

Leverkusen · Das Klinikum Leverkusen verfügt über ein modellhaftes Patienten-Beschwerdemanagement.

 Dirk Meyer, Patientenbeauftragter der Landesregierung, lobt das Klinikum-Beschwerdemanagment als "sehr vorbildlich".

Dirk Meyer, Patientenbeauftragter der Landesregierung, lobt das Klinikum-Beschwerdemanagment als "sehr vorbildlich".

Foto: Matzerath

Seit einem Jahr setzt das Klinikum Leverkusen ein neues Konzept der Patientenfürsprecher um. Jetzt besuchte der Patientenbeauftragte der Landesregierung Dirk Meyer das Krankenhaus und informierte sich über die bisherigen Erfahrungen. "Wir wollten es den Patienten erleichtern, ihre Beschwerden und Sorgen vorzutragen und ihnen die Angst nehmen, schlechter behandelt zu werden, wenn sie sich dafür an die Ärzte oder das Pflegepersonal wenden", erklärte Qualitätsmanagement-Leiter Dr. Hubertus Bürgstein die Idee des Konzeptes. Seither arbeiten im Klinikum ehrenamtlich acht unabhängige Patientenfürsprecher, die täglich vormittags und nachmittags die Patienten direkt in ihren Zimmern aufsuchen und sich um ihre Anliegen kümmern. Außerdem sind sie telefonisch und per E-Mail zu erreichen. 8000 bis 10000 stationär behandelte Menschen erreichen sie auf diesen Wegen jährlich.

"Beschwerden über eine quietschende Tür oder die Frage nach speziellem Heftpflaster: Die Anliegen sind ganz unterschiedlich", erzählte Patientenfürsprecherin Ursula Forst. Wichtig sei es, dass sich die Patienten ernst genommen fühlten. Dafür hat das Klinikum die acht Fürsprecher geschult, zum Beispiel zu Themen wie Datenschutz und Hygiene, Strukturen, Abläufe und Zuständigkeiten im Krankenhaus. "Wenn ein Anliegen gehört wird, können wir das Problem lösen", sagte Bürgstein.

Mit diesem Modell ist das Leverkusener Klinikum Vorreiter beim Beschwerdemanagement für seine Kunden. "Das ist hier sehr vorbildlich", stellte Dirk Meyer fest. Landesweit sei es hingegen nach wie vor üblich, dass in einem Krankenhaus ein, maximal zwei Fürsprecher tätig seien. Sie suchten die Patienten meist nicht auf, sondern erwarteten, dass die Anliegen an sie herangetragen würden. "Dabei ist es gerade so wichtig, auf die Menschen zuzugehen. Oftmals kommt es erst im Laufe eines Gespräches dazu, dass sie Vertrauen fassen", erzählten die Patientenfürsprecher. Damit das Angebot auch Menschen mit geringen Deutschkenntnissen erreicht, ist das Klinikum aktuell sehr daran interessiert, Bürger mit Migrationshintergrund für die ehrenamtliche Aufgabe zu gewinnen. Insbesondere über arabische Sprachkenntnisse verfügen die derzeitigen Patientenfürsprecher nicht. Der Patientenbeauftragte der Landesregierung will das Leverkusener Modell nun verstärkt in andere Krankenhäuser weitertragen. Auch Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann zeigte sich über die Ergebnisse des ersten Jahres gestern zufrieden: "Aber die Bestätigung durch einen objektiven Dritten ist uns sehr wichtig", betonte er.

(inbo)
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