Klinikum Leverkusen Dieses Krankenhaus kennen Sie aus dem Fernsehen

Leverkusen · Mit dem Tatort fing 2008 alles an. Mittlerweile ist das Leverkusener Krankenhaus eine gut gebuchte Filmkulisse. Im Sommer wurde auch für die neue "Pastewka"-Staffel gedreht. Fürs Klinikum lohnen sich die Drehs.

 Mit den Kölner Tatort-Ermittlern fing 2008 alles an.

Mit den Kölner Tatort-Ermittlern fing 2008 alles an.

Foto: Klinikum, Brainpool (1)

Bastian Pastewka muss ins Krankenhaus. Natürlich nur fiktiv in der Kult-Comedy-Serie "Pastewka", in der er sich quasi selbst spielt. Mit dabei am Krankenhaus-Empfang: Pastewkas dauerschlechtgelaunte Nichte Kimberley-Jolante. Und während er am Tresen flott von einem Fettnäpfchen zum anderen stolpert, das ist schon irgendwie das Konzept der Serie, gucken Leverkusener Zuschauer genauer hin: Die halbrunde Theke und der Blick in die Flurflucht kommen bekannt vor. Sind sie auch: Sie gehören zum Hauptgebäude des Klinikums.

 Die Hauptdarsteller von "Bettys Diagnose ("Betty" Bettina Lamprecht, 2.v.l., ist in der Serie mittlerweile nicht mehr dabei) waren und sind regelmäßig am Klinikum-Set.

Die Hauptdarsteller von "Bettys Diagnose ("Betty" Bettina Lamprecht, 2.v.l., ist in der Serie mittlerweile nicht mehr dabei) waren und sind regelmäßig am Klinikum-Set.

Foto: KLinikum Leverkusen

In der Abschlussfolge der frisch erschienenen achten Pastewka-Staffel ist der Herr Pastewka mit seiner Serien-Erzfeindin Svenja Bruck fürs ebenso hochdramatische wie hochkomische Staffelfinale wieder in Leverkusen zu Gast - bei Recycling Bender in Opladen. Von dort nimmt der Anfang vom Ende seinen Lauf, der auf der A3 und im wahren Wortsinn mit viel Oper auf die Ohren vor Schiefer- und Fachwerkwänden in Solingen seinen Abschluss findet.

Viel Lob fürs Klinikum

 Bastian Pastewka im Finale der achten Staffel von "Pastewka" - gedreht wurde dafür auch bei Recycling Bender in Opladen. 2019 soll es eine neue Staffel geben.

Bastian Pastewka im Finale der achten Staffel von "Pastewka" - gedreht wurde dafür auch bei Recycling Bender in Opladen. 2019 soll es eine neue Staffel geben.

Foto: Brainpool

Zufällig ist im Filmgeschäft meistens nichts. Deshalb fiel die Wahl für den Krankenhausdreh nicht einfach so auf Leverkusen. "Das Klinikum ist ein sehr netter Drehort. Es gibt einen eigenen Ansprechpartner für Filmproduktionen, der alles sehr transparent und toll organisiert. Zudem bietet Leverkusen eine gute Nähe zum Produktionsstandort Köln-Mülheim", lobt "Pastewka"-Produktionsleiterin Sara Kratzin. Ein Sprecher der Produktionsfirma Brainpool ergänzt: "Ein Stilmittel der Serie ist das Spiel mit der Realität - in realen Kulissen. Wenn Pastewka im Studio der ZDF-Sendung ,Volle Kanne' zu Gast ist, dann wird dort gedreht. Wenn er ins Krankenhaus muss, dann spielt das auch in einem richtigen Krankenhaus." Dass das nicht in Köln, dem Wohnort des Serienhelden, steht, fällt wohl nur Leverkusener Zuschauern auf. Oder denen der TV-Serie "Bettys Diagnose". Die wurde bis Ende 2016 fast komplett im Klinikum gedreht. "Die Außenszenen am Krankenhaus drehen wir auch jetzt noch dort", sagt Produktionsleiter Lutz Haase von Network Movie. "Wir sind regelmäßig für ein, zwei Tage da."

Dass das Klinikum eine stillgelegte Station zur Verfügung stellen konnte, war laut Haase ein Glücksfall. "Das gibt es nicht so oft, und im echten Krankenhausbetrieb können wir nicht mit einem 40-Personen-Team dauerhaft drehen."

 Der gebürtige Leverkusener David Rott (l.) drehte mit Fabian Busch, Max Riemelt, Lavinia Wilson und Rudolf Kowalski 2012 im Klinikum den TV-Film "Blutgeld".

Der gebürtige Leverkusener David Rott (l.) drehte mit Fabian Busch, Max Riemelt, Lavinia Wilson und Rudolf Kowalski 2012 im Klinikum den TV-Film "Blutgeld".

Foto: KLinikum Leverkusen

15 Produktionen in einem Jahr

Das Klinikum hat seit zehn Jahren des Öfteren Filmteams im Haus. Die Pastewka-Crew drehte 2017 etwa in der ehemaligen Kinderklinik, im Mitarbeiterkasino, im Park. "Begonnen hat alles mit dem Tatort Köln ,Mit ruhiger Hand' im Herbst 2008", erzählt Klinikum-Filmbeauftragte Andrea Montag. "Die Spanne reicht mittlerweile von Krimis über Kinofilme, Fernsehfilme und -serien bis zu Comedy." Dass das Schlebuscher Klinikum offenbar eine gute Kulisse bietet, scheint sich in der Filmbranche herumgesprochen zu haben. "Die meisten Anfragen gab es im Jahr 2012, da waren mit einer unterschiedlichen Zahl von Drehtagen insgesamt 15 Produktionen im Haus", sagt Montag.

Ganz selbstlos stellt das Haus sein Gelände für Drehs nicht zur Verfügung. Wer dort Szenen in den Kasten bekommen will, muss quasi Nutzungsgebühr zahlen. "Pro Drehtag wird in der Regel eine Vergütung von rund 1000 Euro gezahlt, bei längeren Produktionszeiten eine monatliche Pauschale ausgehandelt", berichtet die Filmbeauftragte und ergänzt: "Allein im Jahr 2017 ist ein stattlicher sechsstelliger Betrag erwirtschaftet worden."

Auch 2018 könnte eine solche oder ähnliche Summe möglicherweise wieder zusammenkommen. Vielleicht auch mit Pastewka-Drehtagen: "Wir freuen uns, wenn wir auch dieses Jahr wiederkommen dürfen, das steht allerdings noch nicht fest", sagt Produktionsleiterin Sara Kratzin.

(RP)
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