Leverkusen Kirchen, Küsten und das Spiel mit Licht

Leverkusen · Heute Abend wird im Spektrum Leverkusen die Ausstellung "Unsere Art" mit Bildern von Ulla Niedereder und Patricia Dick eröffnet. Bei der Auswahl legten beide großen Wert auf einen möglichst ruhigen Eindruck.

 Patricia Dick und Ulla Niedereder (r.) eröffnen heute ihre gemeinsame Ausstellung "Unsere Art" im Spektrum (Virchowstraße 53, nahe Klinikum).

Patricia Dick und Ulla Niedereder (r.) eröffnen heute ihre gemeinsame Ausstellung "Unsere Art" im Spektrum (Virchowstraße 53, nahe Klinikum).

Foto: Uwe Miserius

Weniger ist oft mehr. Diese alte Weisheit beherzigten Patricia Dick und Ulla Niedereder beim Aufbau ihrer gemeinsamen Ausstellung "Unsere Art", die heute Abend um 18 Uhr beim Spektrum Leverkusen eröffnet wird. Bewusst haben sei weitgehend auf kleine Formate verzichtet und einzelne Pastellkreide-Blätter allenfalls auf Staffeleien dazugestellt, wo sie die Motive der großen Leinwände ergänzen. Außerdem haben sie eine farblich passende Auswahl getroffen. Das Ergebnis ist eine ruhige Schau, in der kein Exponat vom anderen ablenkt. "Wir haben ganz bewusst nach einem gemeinsamen Nenner gesucht", sagt Ulla Niedereder, eine Lehrerin im Ruhestand, die erst vor vier Jahren zu malen begann. Dem Spektrum, wo sie nun ihre zweite Ausstellung hat, trat sie vor drei Jahren bei.

Seitdem hat sie den Umgang mit Acrylfarben studiert, vorher waren Zeichnung und Aquarell bevorzugte Techniken. Hier zeigt sie viele urbane Motive wie die Blicke in schmale, verwinkelte Altstadtgassen, etwa im Zentrum von Neapel. Außerdem malte sie einzelne historische Bauwerke, die für sie wichtig sind. Als Frau eines gebürtigen Österreichers ist sie mit Wien vertraut, deswegen gehören die dortige Karlskirche und der Stephansdom in eine Reihe mit Ansichten des Kölner Doms. Beim Besuch der Dresdener Semperoper war Ulla Niederer fasziniert vom farbigen Licht, mit dem das Gebäude angestrahlt wird. Sie entschied sich für die rote Stimmung. Weil sie nicht die Geschäftigkeit von Großstädten interessiert, malte sie die Bauwerke alle bei Nacht, was eine gewisse Ruhe vermittelt. Parallel entstanden emotionalere oder auch politisch kritischere Arbeiten und geheimnisvolle Treppenaufgänge, die ins Licht führen. "Licht ist für mich immer ein Thema", sagt die Malerin, die zur Meditation gerne Vögel auf schwarzen Karton zeichnet.

Meer und felsige Küstenstreifen dominieren in der Hälfte von Patricia Dick. Es sind ganz persönliche Urlaubserinnerungen an mehrere Aufenthalte in der Bretagne. Sie hat sich geradezu verliebt in die karge und raue Landschaft, die Wind und Wellen preisgegeben ist. Oder die Kleinen weißen Häuser mit dicken Mauern und winzigen Fenstern, die den wenigen Menschen dort Schutz bieten wie Trutzburgen. Hier dominiert das Blau von Himmel und Wasser, dem der Nachthimmel auf Ulla Niedereders Seite entspricht. Die Frische der klaren Luft vermitteln Ansichten vom Hafen in Brest, dem Blick auf einen einzigen Segler oder einen heimischen Fischer. Eine kleine Ecke hat Patricia Dick der alljährlichen Reise in der Pfalz gewidmet. In diesen Stillleben dreht sich alles um Wein, weißen und roten, mit Flaschen, Glas und rankenden Reben.

"Unsere Art" bis 27. Februar im Spektrum Leverkusen, Virchowstraße 43, geöffnet donnerstags 10 bis 13 Uhr, samstags 15 bis 18 Uhr.

(mkl)
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